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„Rekruten mangelt es an Bildung“

JERUSALEM (inn) - Israels Generalstabschef Gabi Aschkenasi hat einen Mangel an Allgemeinbildung bei den Wehrdienstanwärtern beklagt. Bei einer Konferenz von Oberschulleitern in Jerusalem wies er zudem darauf hin, dass die Zahl der Rekruten abnehme.

„Soldaten denken, dass wir Massada im Sechs-Tage-Krieg (1967) erobert haben“, sagte Aschkenasi bei der Tagung am Dienstagnachmittag. Damit bezog er sich auf die Festung Massada in der Wüste Juda, die zwischen den Jahren 70 und 73 von den Römern belagert wurde. Als die Angreifer eine Bresche in den Schutzwall schlagen konnten, entschieden die eingeschlossenen Juden, sich selbst zu töten, um nicht lebendig in die Hände der Römer zu fallen.

Die Soldaten brächten viele negative Angewohnheiten mit, fügte Aschkenasi laut der Zeitung „Ma´ariv“ hinzu. Dazu gehörten Alkoholprobleme sowie ein mangelndes Bewusstsein gegenüber dem Staat und seinem Erbe. Der Generalstabschef kritisierte auch die große Zahl der Wehrdienstverweigerer an den Hesder-Jeschivot – diese Lehrhäuser sollen gläubigen Juden eine Kombination von talmudischen Studien und Wehrdienst ermöglichen.

Insgesamt gebe es einen Rückgang bei der Zahl der Rekruten, teilte Aschkenasi mit. Ein Grund sei die Abnahme der Einwandererzahlen und der gleichzeitige Anstieg der Jeschiva-Studenten. „Wenn dieser Trend sich fortsetzt, werden wir Zeugen einer Wirklichkeit sein, in der nur wenige zur israelischen Armee eingezogen werden.“

Bildungsminister: „Jüdisches Volk war lange schutzlos“

Auch Bildungsminister Gideon Sa´ar nahm an der Konferenz teil. Er wies darauf hin, dass der Dienst in der israelischen Armee nicht nur Pflicht sei, sondern vor allem großes Vorrecht. Das jüdische Volk habe viele Generationen lang ohne Verteidigungstruppe auskommen müssen. Es sei deshalb Katastrophen, Verfolgung und Vernichtung ausgeliefert gewesen. „Auch heute ist der Ausgangspunkt, dass ohne die militärische Verteidigungstruppe Israel und seine Bürger nicht existieren.“

Sein Ministerium solle mit dazu beitragen, dass junge Israelis zu Werten erzogen würden, sagte Sa´ar weiter. „Wenn wir als Gesellschaft und als Staat zu so beeindruckenden Errungenschaften gelangt sind, unter nicht leichten Bedingungen, dann sind wir dank der Einrichtungen in der Gesellschaft und im Bildungssystem dahin gelangt.“

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