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Regisseur Paulus Manker in Israel verklagt

JERUSALEM (inn) - Der Wiener Regisseur Paulus Manker wurde am Montag vom israelischen Kameri Theater wegen Vertragsbruchs verklagt. Manker hatte im vergangenen Herbst im Jerusalemer "Memorial für die Gefangenen des Untergrunds" das Stück "Alma" von Jehoschua Sobol inszeniert.

Das Kameri Theater fordert nun von Manker einen Schadensersatz in Höhe von rund 100.000 Euro wegen "Vertragsbruch, Verkauf von Eintrittskarten entgegen den Absprachen sowie herablassender Behandlung der Zuschauer, Schauspieler und Mitarbeiter des Kameri".

Das Verhalten des Regisseurs habe nach Angaben der Anwälte zu einer "Rufschändung" des israelischen Schauspielhauses geführt. Das berichtet die Zeitung "Ha´aretz" in ihrer Dienstagsausgabe. Die Verantwortlichen werfen Manker vor, Schäden an dem unter Denkmalsschutz stehenden Museum verursacht zu haben, in dessen Räumen „Alma“ aufgeführt wurde. Nach der letzten Aufführung habe er in dem Museum "Dreck, Zerstörung und Unordnung" hinterlassen. Außerdem soll er Bühnenausstattung und Kleidungsstücke "im Wert von zehntausenden Schekeln" nicht erstattet haben.

Zu jeder Aufführung habe er zwischen 30 und 40 Eintrittskarten privat verkauft und den Gewinn (etwa 15.000 Euro) in die eigene Tasche gewirtschaftet. Eine Vorstellung habe er sogar ausfallen lassen, ohne den Zuschauern die Eintrittsgelder zu erstatten. Während der Aufführungen von "Alma" kam es zu mehreren Skandalen. Manker beklagte sich über eine "Zensur" der Aufführungen, weil die Schauspielerinnen nicht nackt auftreten durften. Das Museum ist eigentlich eine Gedenkstätte. In der britischen Mandatszeit wurden dort jüdische Untergrundkämpfer gehängt.

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