"Die Angelegenheit der Beduinen im Negev begleitet den Staat Israel seit seiner Gründung, ohne greifbare Fortschritte im Blick auf eine Lösung", heißt es in einer Erklärung aus dem Büro des Premierministers Benjamin Netanjahu. Die Regierung habe "vor dem Hintergrund der wachsenden Kluft zwischen israelischen Beduinen und der israelischen Gesellschaft als Ganzes" einem Plan zugestimmt, den ein entsprechendes Komitee unter der Leitung des pensionierten Richters Elieser Goldberg erarbeitet habe.
Für die Umsetzung des Planes stellt der Staat umgerechnet rund 235 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Geld sollen unter anderem die Infrastruktur errichtet und die Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten, vor allem für Frauen, verbessert werden. Zudem sollen Beschäftigungs- und Industriezentren entstehen.
Durch den Plan sollen außerdem jahrzehntelange Landstreitigkeiten zwischen den Beduinen geregelt werden. Ein Teil der nicht fest ansässigen Beduinen, oder derjenigen, die in illegalen Siedlungen leben, soll in bestehende Ortschaften aufgenommen werden. Zudem sollen neue Dörfer entstehen. Dies könnte die Umsiedlung von rund 30.000 Beduinen zur Folge haben.
Premier Netanjahu betonte die Wichtigkeit des Planes: "Es muss eine Entscheidung für das Land getroffen werden, und für die Entwicklung des Negev und seiner Bewohner, Juden wie Beduinen."
Bei mehreren Nichtregierungsorganisationen stieß das Vorhaben jedoch auf heftige Kritik. Thabet Abu Ras, vom Zentrum für die Rechte arabischer Minderheiten in Israel, "Adala", sagte dazu: "Die israelische Regierung hat den Beduinen im Negev heute den Krieg erklärt."