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Regelung für Ultra-Orthodoxe in Flugzeugen gefordert

NEW YORK (inn) – Ultra-Orthodoxe haben sich in einem El Al-Flugzeug geweigert, neben Frauen zu sitzen – und damit den Start verzögert. Eine Petition fordert nun, dass die staatliche israelische Fluglinie gegen Fälle dieser Art vorgeht. El Al plant jedoch keine Maßnahmen.
Eine Petition fordert, dass die Fluglinie El Al Sondersitze für Ultra-Orthodoxe einrichtet.

Es sollte ein normaler Flug von New York nach Tel Aviv werden, am Ende beschrieb ihn ein Passagier als „elfstündigen Albtraum“: Am vergangenen Mittwoch, kurz vor dem jüdischen Neujahr, kam es in einer El Al-Maschine zu Verzögerungen, da sich eine Gruppe ultra-orthodoxer Juden weigerte, neben Frauen Platz zu nehmen.
Die Strenggläubigen baten die Passagiere, die Plätze zu tauschen und boten dafür sogar Geld an. Da sich einige der Mitreisenden nicht darauf einließen, blieben die Ultra-Orthodoxen zunächst im Gang stehen und behinderten die anderen Fluggäste, die auf dem Weg zu ihrem Platz waren. Das berichten Augenzeugen laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Der Kapitän verdeutlichte jedoch, dass das Flugzeug nicht abheben werde, solange noch jemand steht. Die Ultra-Orthodoxen nahmen schließlich auch neben Frauen Platz, doch nur um nach dem Start wieder aufzustehen. Während des Fluges nutzten sie die Gänge im Flugzeug, um lautstark zu beten, berichteten die Augenzeugen weiter. Zudem behinderten sie die Reisenden, die unterwegs die Toilette aufsuchten. Ein Reisender beschrieb den Flug als „unerträglich“.

Petition fordert Maßnahme

Sharon Shapiro aus Chicago, die ebenfalls mit an Bord war, rief infolge dieses Erlebnisses auf der Plattform „Change.org“ eine Petition aus. Darin fordert sie, dass El Al ein Angebot einrichtet, mit dem Strenggläubige bereits vor dem Flug Sondersitze reservieren können, auf denen sie getrennt von Frauen sitzen. Die am vergangenen Sonntag gestartete Petition hat bislang mehr als 2.170 Unterstützer, 2.500 müssen insgesamt unterschreiben, damit die Forderung gültig ist.
El Al hat inzwischen bekannt gegeben, keine besonderen Maßnahmen in dieser Hinsicht zu planen. Eine Sprecherin der Fluglinie sagte laut der Tageszeitung „Ha‘aretz“, jeder Fall müsse einzeln bewertet werden. Eine Flugbegleiterin, die früher für El Al arbeitete, sagte, es passiere häufig, dass Ultra-Orthodoxe um einen anderen Platz bitten. „In 99,9 Prozent der Fälle gibt es eine Lösung.“

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