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Rede Netanyahus in Kanada nach schweren Ausschreitungen abgesagt

MONTREAL (inn) – Nach schweren Ausschreitungen von Anhängern von Palästinensern mußte am Montagabend eine Rede des ehemaligen israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu im kanadischen Montreal abgesagt werden. Dutzende Demonstranten stürmten die Concordia-Universität, in der Netanyahu auftreten sollte, und zerstörten Fenster und Möbel in dem Gebäude.

Zu den Ausschreitungen kam es noch vor der Rede Netanyahus. Polizeibeamte setzten Tränengas und Schlagstöcke gegen die Menge ein, fünf Menschen wurden festgenommen. Zahlreiche Demonstranten trugen das für die Palästinenser typische Kopftuch, die Keffiyah. Der Bürgermeister von Montreal, Gerald Trembly, erklärte, die Rede Netanyahus sei abgesagt worden, weil seine Sicherheit in Gefahr gewesen sei.

Netanyahu bezeichnete die Demonstranten als „Förderer“ des Terrorismus. „Sie unterstützen Saddam Hussein, sie unterstützen Arafat, sie unterstützen Bin Laden“, sagte der frühere Premier vor Journalisten in der französischsprachigen Provinz Quebec.

Der Rektor und Vizekanzler der Concordia-Universität, Frederick Lowy, kritisierte ebenfalls die Ausschreitungen vor der Rede Netanyahus. In einer Erklärung verurteilte Lowy die Demonstration als beschämend und unglücklich. „In einer Universität, die auf ihre Offenheit, Toleranz der Unterschiedlichkeit und Freiheit von Meinungsäußerungen stolz ist, verursachen solche Handlungen (wie die Demonstration der Palästinenser-Anhänger) Scham und Bestürzung. Dies kann und wird nicht toleriert werden.“

Auch in Großbritannien gibt es Ärger. Der Deputiertenrat der jüdischen Gemeinschaft hat scharfe Kritik an einer Kulturveranstaltung des staatlichen Senders BBC geübt. Im Rahmen der alljährlichen Promenandenkonzerte (Proms) in London wurden Gedichte vorgetragen, die Israels militärisches Vorgehen mit dem Nazi-Deutschlands verglichen.

In der im Hörfunk übertragenen Lesung hatte es unter anderem geheißen, die Opfer des Holocausts „hätten ihre Lektion offenbar nicht gelernt“. Dagegen protestiert der Rat beim Sender. Der Generaldirektor, Neville Nagler, bezeichnete die Inhalte als „anti-jüdisch“ und anti-israelisch“. Eine Stellungnahme der BBC liegt bislang nicht vor.

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