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Rechte Europäer besuchen Siedlungen

JERUSALEM (inn) - Rechtsgerichtete europäische Abgeordnete aus Österreich, Deutschland, Italien, Schweiz und anderen Ländern haben am Montag israelische Siedlungen in Samaria besucht, um die Aktivitäten der israelischen Rechten kennen zu lernen. "Die Abgeordneten werden mit rechtsgerichtet-rassistischen Ansichten identifiziert", heißt es in einem Bericht in der hebräischen Druckausgabe der linksgerichteten Zeitung "Ha´aretz" am Dienstag.

Unter den Besuchern befinden sich René Stadtkewitz, Vorsitzender der neuen „Freiheitspartei“ aus Berlin, Heinz Strache, Vorsitzender der FPÖ, Philip de Winter von der flämischen Vlaamsbelang Partei, Andreas Moelzer (FPÖ) sowie David Lasar, ein jüdisches Mitglied der FPÖ. Zu den Mitreisenden gehören auch Christoph Dichand, Besitzer der Kronen Zeitung, sowie Roger Köppel, Herausgeber der Schweizer „Weltwoche“.

„Die Abgeordneten bekämpfen den radikalen Islam und die Ausbreitung der islamitischen Terrorgruppen. Sie stehen voll auf Seiten Israels“, erklärte der israelische Gastgeber, Gerschon Mesika, von der Siedlervereinigung in Samaria. Diese Region sei die „Wiege der jüdischen Kultur und bietet dem Staat Israel heute einen Sicherheitsgürtel“. Weiter sagte Mesika, dass allein der Staat Israel den „islamischen Erdrutsch“ in Europa stoppen könne, und dass Israel ohne die Siedlungen in Judäa und Samaria keinen Bestand habe. „Das müssen die Europäer verstehen.“

Nach Besuchen in Industriegebieten in den Siedlungen Barkan und Elon Moreh wurden die Parlamentarier von Rabbi Elieser Melamed empfangen. Dieser erklärte nach Angaben des „Ha´aretz“: „Die Errichtung von Siedlungen in Judäa und Samaria gleicht einem Wunder. Das Land wartete auf uns, damit wir es zum Blühen bringen. Wir ließen uns hier nieder, wie es die biblischen Prophezeiungen vorhergesehen haben.“

Der Siedlerführer Beni Katzower forderte die europäischen Gäste auf, mehr Besucher und Journalisten in die Siedlungen zu bringen, „denn wegen der Medien weiß die Welt nicht, was hier vorgeht“.

„Land gehört dem jüdischen Volk“

Der belgische Abgeordnete Philip de Winter erklärte laut „Ha´aretz“: „Ursprünglich dachten wir, dass die Siedlungen nur provisorisch seien. Aber jetzt sind wir überzeugt, dass sie etwas Beständiges sind und bleiben müssen, nicht nur wegen der Geschichte, sondern auch aus geopolitischen und Sicherheitsgründen.“ René Stadtkewitz aus Berlin bezichtigte die europäischen Medien, „linksgerichtet und nicht objektiv“ zu sein. Man müsse die Siedlungen mit eigenen Augen sehen, um zu verstehen, „dass dieses Land dem jüdischen Volk gehört“.

Heinz Strache habe nach Angaben der linksgerichteten israelischen Zeitung „reale Chancen“, nächster Bundeskanzler in Österreich zu werden. Er sagte: „Wer hier nicht zu Besuch kommt, kann die Probleme nicht wirklich verstehen. Nach all dem, was den Juden im Exil angetan worden ist, tragen wir die Verantwortung für eine sichere Zukunft für das jüdische Volk.“ Als Vertreter Österreichs, so Strache weiter, müsse man mit allen Seiten reden, um zur besten Lösung zu gelangen. „Aber mit dem Terror wird es keinen Dialog und keinen Kompromiss geben.“ Den israelischen Siedlern sagte er: „Unser Herz ist mit Euch.“

Chanukka mit der „Mörser-Menorah“

Am Dienstagabend sind die Abgeordneten eingeladen, das „Gusch Katif Museum“ der ehemaligen Siedler des Gazastreifens zu besuchen. Das Museum befindet sich in Jerusalem und besteht aus zwei Räumen mit Fotos von den seit 2005 geräumten Siedlungen. Die Abgeordneten werden Chanukka-Kerzen an der „Mörser-Menorah“ entzünden, entsprechend der Sitte am jüdischen Lichterfest. „Die Mörser-Menorah“, ein achtarmiger Leuchter, wurde aus Splittern von Mörsergranaten hergestellt, die Palästinenser auf die Siedlungen im Gazastreifen abgeschossen hatten.

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