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Rechnungsprüfer kritisiert Umgang mit Schoah-Opfern

JERUSALEM (inn) - Die israelische Gesellschaft, die Besitz von Holocaust-Opfern ausfindig machen soll, erfüllt ihre Aufgabe nur mangelhaft. Diesen Vorwurf äußert der staatliche Rechnungsprüfer Micha Lindenstrauss in einem Bericht, der am Montag veröffentlicht wurde.

Die Gesellschaft für die Lokalisierung und Rückführung des Eigentums von Schoah-Opfern wurde Mitte 2007 eingerichtet. Sie soll dafür sorgen, dass konfiszierter Besitz an die Erben der in der NS-Zeit ermordeten Juden ausgehändigt wird. Lindenstrauss wirft ihr laut einem Bericht der Zeitung „Ma´ariv“ vor, keine Suche nach Verwandten von Opfern eingeleitet zu habe. Auch habe sie im Ausland weder ihre Existenz noch Kontaktmöglichkeiten bekannt gemacht.

Die Abteilung für die Suche nach möglichen Erben arbeite nicht nach einem Programm, kritisiert der Rechnungsprüfer. Eine gezielte Lokalisierung werde als Randthema behandelt, obwohl sie eigentlich zu den Hauptaufgaben der Gesellschaft gehöre. Zudem hätten einige Erben nicht den gesamten Gegenwert des Besitzes ihrer Vorfahren erhalten.

Sofern keine Erben ausfindig gemacht werden, soll das Eigentum den Überlebenden der Judenvernichtung in Israel zugute kommen. Doch erst im Februar 2009, anderthalb Jahre nach ihrer Gründung, habe sich die Gesellschaft an den Ausschuss gewandt, der sich mit der Lage der Überlebenden befasst, bemängelt Lindenstrauss.

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