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Reaktionen auf Arafats Tod

RAMALLA (inn) – Arafats Leichnam soll noch am Donnerstag nach Kairo überführt werden, teilte der ehemalige Minister und langjähriger Vertrauter Arafats, Jasser Abed Rabbo, am Donnerstag mit. Am Samstag wird Arafat in der Mukata in Ramalla beigesetzt.

An der Trauerfeier in Kairo werden vor allem internationale Regierungsvertreter und Führer der arabischen Welt teilnehmen. Neben Ägyptens Präsident Hosni Mubarak haben bereits fünf Staatsführer ihre Teilnahme zugesagt: König Hussein von Jordanien sowie die Präsidenten Algerien, Südafrika, Brasilien und dem Jemen.

Rabbo sagte, er hoffe, dass an der Beerdigung in Ramalla auch Mitglieder der israelischen Friedensbewegung teilnehmen. „Die Stimme Arafats war eine Stimme der Gerechtigkeit und demokratischen Rechte für alle und Unabhängigkeit“, so Rabbo.

Der französische Staatspräsident Jacques Chirac sagte, er habe die Nachricht von Arafats Tod „mit Ergriffenheit“ aufgenommen. „Mit ihm geht ein Mann des Mutes und der Entschlossenheit, der über 40 Jahre den Kampf der Palästinenser um die Beachtung ihrer nationalen Rechte verkörpert hat“, so Chirac. „Dem palästinensischen Volk möchte ich in diesem Moment der Trauer die Freundschaft Frankreichs und des französischen Volkes aussprechen“. Frankreich werde sich weiter vehement für einen unabhängigen Staat neben Israel einsetzen, fügte der Präsident hinzu.

US-Präsident George W. Bush sagte, der Tod Arafats sei „ein bedeutender Moment für das palästinensische Volk.“ „Wir drücken ihm unser Beileid aus“, so Bush.

Bundeskanzler Gerhard Schröder übersandte dem palästinensischen Premierminister Ahmed Qrea ein Beileidsschreiben. Darin heißt es: „Jasser Arafats Streben war zeit seines Lebens darauf gerichtet, die Palästinenser in die Unabhängigkeit zu führen und einen souveränen, lebensfähigen palästinensischen Staat zu errichten“. Er verweist zudem auf die Friedensbemühungen Arafats gemeinsam mit Jitzhak Rabin und Schimon Peres, für die er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. „Es war Jasser Arafat nicht vergönnt, sein Lebenswerk zu vollenden“, so Schröder.

Israels Justizminister Josef Lapid kommentierte die Todesnachricht mit den Worten: „Mein Hass auf ihn war nicht persönlich. Er war eher auf einen Mann gerichtet, der Terrorismus zur Methode gemacht hat. Ich hasste ihn wegen der Tode von Tausenden Israelis, und ich hasste ihn, weil er den Frieden zwischen Israelis und Palästinenser nicht erlaubt hat“.

Der israelische Staatspräsident Mosche Katzav sagte, er hoffe, dass die Palästinenser sich schnell von der Trauer erholen könnten. Er hoffe, so Katzav weiter, „dass sie eine neue, verantwortungsbewusste Führung wählen, die im Interesse der Palästinenser arbeitet, und die sie aus dem Leiden und der Notlage befreit“.

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