Die in Damaskus studierenden Frauen und Männer überquerten am Dienstag die Grenze zu Israel bei der syrischen Stadt Kunaitra, die im Golan liegt. Die rund 80 Studenten kehrten in ihr israelisch verwaltetes Heimatdorf Bukata im Golan zurück. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Die Meinungen über die Situation in Syrien gingen bei den Studenten auseinander. Einige sagten, dass die Darstellung der Situation in Syrien von den Medien übertrieben werde. Mehrere planten wieder in die syrische Hauptstadt zu gehen, wenn sich die Lage beruhigt habe.
Eine Studentin, Zahuha Tagdir, sagte gegenüber „Yediot Aharonot“: „Ich bin nicht abgeschreckt von alledem, was ich über die Situation in Syrien höre, und ich plane, mein Studium in Damaskus fortzusetzen.“ Ein Student, der anonym bleiben wollte, sagte, seine Freunde „haben Angst, über das echte Bild in Syrien zu sprechen, weil sie befürchten, dass ihnen Schaden zugefügt wird, wenn sie nach Damaskus zurückkehren. Es ist das Beste, wenn wir nicht zurückgehen, weil alle unsere Leben in Gefahr sein werden, wenn wir das tun.“ Ein anderer Student fügte laut Zeitungsbericht hinzu: „Ich habe die schwierigste Zeit meines Lebens in Syrien erlebt. Es gab Zeiten, in denen wir wegen der Kämpfe nicht schlafen konnten.“
Die Erlaubnis, nach Israel zurückzukehren, sei laut der „Jerusalem Post“ vor zwei Wochen erteilt worden. Die Tageszeitung schreibt, es habe so lange bis zur Rückkehr gedauert, weil das Assad-Regime Angst gehabt habe, dass die israelischen Drusen den Aufständischen helfen würden. „Wegen ihrer Ängste und Verdächtigungen wollten sie die Studenten nicht gehen lassen“, sagte der stellvertretende Minister für die Entwicklung des Negev und Galiläa, Ajub Kara, gegenüber der „Jerusalem Post“. Kara sei in die Verhandlungen mit Damaskus involviert gewesen, damit die Studenten heimkommen können. „Wir sind in einer heiklen Situation und wir haben uns dafür mit all unserer Macht eingesetzt. Wir haben mit vielen Botschaftern, mit dem Roten Kreuz, mit der UNO gesprochen, weil es Zeit war, dass die Studenten nach Hause kommen und ihre Familien wollten sie auch wieder zurück haben.“
Israel hat das Gebiet als Teil der Golan-Höhen 1967 erobert und 1981 annektiert.