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Rau: „Hinter mancher Kritik an Israel steckt massiver Antisemitismus“

BERLIN (inn) – Hinter mancher Kritik an der israelischen Regierung steckt „massiver Antisemitismus“ – das sagte Bundespräsident Johannes Rau am Mittwoch in seiner Eröffnungsrede zur Antisemitismus-Konferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Berlin. Kritik am Verhalten von Juden sei genauso erlaubt wie Kritik an jedem anderen Bürger, sie komme aber nicht selten von Menschen, die „tief von antisemitischen Vorurteilen geprägt“ seien.

Einem Bericht der „Frankfurter Rundschau“ zufolge sagte der Bundespräsident: „Unterschiedliche politische Auffassungen muss man aushalten“. Freunde hätten zudem einen „Anspruch darauf, dass man ihnen offen sagt, was man über das denkt, was sie tun“. Dies müsse jedoch nicht unbedingt immer öffentlich geschehen. In der Debatte um die Nahost-Politik Israels sehe er oft „versteckte Judenfeindlichkeit“. Man müsse sich in die Lage der Menschen in Israel hineinversetzen, so Rau. Sie lebten „seit der Staatsgründung in einem Zustand existenzieller Bedrohung“.

Seit Mittwochmorgen treffen sich 600 Vertreter aus fast allen 55 OSZE-Staaten und von Nichtregierungsorganisationen im Konferenzzentrum des Auswärtigen Amtes in Berlin, um einen Aktionsplan gegen Rassismus und Judenfeindlichkeit zu erarbeiten. Gäste sind unter anderen der Außenminister der USA, Colin Powell, und Israels Staatspräsident Mosche Katzav.

Eine Konferenz der OSZE, die sich ausschließlich mit dem Problem des Antisemitismus befasste, fand erstmals im Juni vergangenen Jahres in Wien statt. Israel selbst ist nicht Mitglied der OSZE.

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