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Rat von Yesha kritisiert Truppenabzug aus Gaza und Bethlehem

JERUSALEM (inn) – Der Rat jüdischer Städte und Gemeinden in Judäa, Samaria und Gaza (Moetzet Yesha) ist besorgt wegen des „Gaza/Bethlehem zuerst“-Plans der Regierung. Ein israelischer Truppenabzug aus diesen Gebieten sorge nicht für mehr Sicherheit – das Gegenteil sei der Fall, heißt es in einer Stellungnahme.

In der von Sprecher Yehoshua Mor Yoseph unterzeichneten Erklärung vom Montag heißt es: „Während auf der palästinensischen Seite die ersten klaren Zeichen von Erschöpfung und Kapitulation auszumachen sind, sorgt die (israelische) Regierung für eine Wiederbelebung der Palästinensischen Terrorbehörde und deren mörderischer sogenannter Sicherheitsorgane.“

Nach Auffassung des Moetzet Yesha läuft das „Gaza/Bethlehem zuerst“-Abkommen den Sicherheitsinteressen Israels zuwider. „Statt dessen sollten die Palästinenser besiegt und der Krieg zum Ende gebracht werden“, heißt es abschließend in der Erklärung. Der Moetzet Yesha ist die Interessenvertretung der rund 225.000 Israelis in Yesha.

Hintergrund: Yesha

Der Name Yesha ist ein Akronym für Judäa (Yehuda), Samaria (Shomron) und Gaza (Azza). Insgesamt gibt es rund 160 israelische Dörfer in Yesha. Hinzu kommen drei israelische Städte: Ariel, Ma´ale Adumim und Beitar Illit. Alle diese Orte werden international in der Regel mit dem umstrittenen und irreführenden Begriff „Siedlungen“ bezeichnet.

Gaza

Im 360 Quadratkilometer großen Gazastreifen, der bis 1967 von Ägypten besetzt war, leben heute mehr als 7.000 Israelis in 15 Orten. Größter jüdischer Ort ist Newe Dekalim mit rund 2.500 Einwohnern. Der älteste ist Kfar Darom, das schon zur Zeit der Staatsgründung bestand und 1970 wieder errichtet wurde. Die größten Palästinenserstädte in der Küstenregion sind Gaza und Khan Yunis, wo die meisten der 1,1 Millionen Palästinenser leben.

Judäa und Samaria

Judäa und Samaria, das biblische Kernland Israels, sind Teile des ehemaligen britischen Mandatsgebiets, das 1948 von der Arabischen Legion erobert wurde und bis zum Sechs-Tage-Krieg von 1967 zu Jordanien gehörte. In dieser Region leben mehr als zwei Millionen Palästinenser und rund 218.000 Israelis. Sie leben in rund 142 Gemeinden und drei Städten.

Neben den Städten Ariel, Ma´ale Adumim und Beitar Illit zählen Givat Ze´ev (Benjamin Distrikt/Samaria) sowie Efrat und Kiryat Arba (Judäa) zu den größten Orten.

Sicherheitszonen

Die 5.860 Quadratkilometer große Region ist nach den bisherigen Autonomieverhandlungen – wie der Gazastreifen – in drei Gebiete unterteilt.

Im der Zone A üben die Palästinenser die Zivilverwaltung aus und sind auch für die Sicherheit verantwortlich. In dem Gebiet liegen sechs von Palästinensern bewohnte Städte, darunter Shechem (Nablus), Ramallah, Jericho und Betlehem. Zur Zone A zählt de facto auch der Großteil der Erzväterstadt Hebron in Judäa – er heißt dort „H1“. Insgesamt leben in der Zone A 500.000 Menschen.

In der Zone B gibt es eine palästinensische Zivilverwaltung – Israel ist hier für die Sicherheit zuständig. In der Region liegen rund 400 palästinensische Siedlungen mit 600.000 Einwohnern.

Zone C umfaßt den größten Teil (rund 60 Prozent) der international als „Westbank“ (Westufer des Jordans) bezeichneten Region, die vollständig von Israel kontrolliert wird.

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