Amir Scharabani träumte von einer Offizierslaufbahn bei den Israelischen Verteidigungsstreitkräften. In der Kfir-Brigade nahm er an einem Kommandeurskurs teil. Doch dann schaltete er sich in eine Facebookdiskussion über eine Tragödie in der südisraelischen Beduinenstadt Rahat ein. Durch einen nach seiner Darstellung unbedachten Kommentar ist nun sein Traum geplatzt.
Anlass für die Auseinandersetzung in dem sozialen Netzwerk war ein Hausbrand in Rahat, bei dem drei Kinder einer Familie ums Leben kamen. Eine israelische Jüdin bekundete ihre Überraschung darüber, dass die Berichterstattung über das Unglück beim Fernsehsender „Kanal 2“ so einen breiten Raum einnahm. Viele arabische Nutzer reagierten hierauf mit beleidigenden Kommentaren und teilweise mit Flüchen. Ein Araber schrieb etwa: „Wenn Du doch nur sterben würdest, verdammt alle Juden!“ Dies bewog wiederum Scharabani zu einem Eintrag unter der Überschrift: „Tod den Arabern“.
Ein Teilnehmer aus dem Kommandeurskurs erstellte ein Bildschirmfoto von dem Kommentar und zeigte ihn seinen Vorgesetzten. Diese entschieden, den Soldaten drei Wochen vor dem Ende aus dem Kurs auszuschließen. Gegenüber Freunden erzählte Scharabani laut „Kanal 2“, er habe den Eintrag in einem Augenblick der Frustration und der Dummheit formuliert. „Jeder macht Fehler. Ich wusste nicht, dass ich so einen hohen Preis zahlen würde.“ Nun bedauere er sein Vorgehen. Er komme aus einem religiösen Zuhause mit „Werten und einer Erziehung zum Respekt gegenüber allen Menschen, ungeachtet ihrer Hintergründe“.