Am Samstagmorgen warfen Palästinenser nahe der Efrat-Kreuzung im Westjordanland Steine auf israelische Fahrzeuge. Ein vierjähriger Junge wurde leicht verletzt, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Beim Kalandija-Checkpoint nahe Ramallah schleuderten Demonstranten Steine auf israelische Soldaten. Diese reagierten mit Tränengas. Weitere Kundgebungen wurden in Beit Safafa südlich von Jerusalem, in Bethlehem und südlich von Hebron abgehalten. In der Nähe von Kalkilija erlitten zwei Soldaten durch Steine leichte Verletzungen.
Nach Angaben einer israelischen Polizeisprecherin pflanzten 20 Palästinenser Bäume im umstrittenen Gebiet E1 östlich von Jerusalem. Der Delegation gehörte auch der Premierminister im Westjordanland, Salam Fajjad, an. Die Polizei zerstreute die Kundgebung und beschlagnahmte die Setzlinge. Über das Gebiet wird diskutiert, weil Israel dort neue Siedlungsbaumaßnahmen fördert und damit aus palästinensischer Sicht Tatsachen schafft (Israelnetz berichtete).
Im Gazastreifen konzentrierten sich die Demonstrationen auf Beit Lahija, Chan Junis und Rafah. In Chan Junis im Süden pflanzten Palästinenser Olivenbäume. Der Hamas-Vertreter Sami Abu Suhri sagte laut der Onlineausgabe des Nachrichtensenders „Al-Dschasira“, seine Organisation werde den Widerstand gegen Israel fortführen. In Rafah an der ägyptischen Grenze warfen Aktivisten Steine auf israelische Armeeangehörige. Die Soldaten schossen auf die Demonstranten, einer wurde verwundet. Nach Angaben einer Militärsprecherin hatten Dutzende Palästinenser beim Sicherheitszaun randaliert.
Auch in Israel beteiligten sich Araber und ausländische Aktivisten an Protestaktionen. Im galiläischen Sachnin demonstrierten Hunderte gegen die israelische Diskriminierungspolitik. In der Ortschaft Tajbeh mischten sich die Knessetabgeordneten Ahmad Tibi und Mohammed Barakeh am Freitag unter die Demonstranten.
Den „Tag des Landes“ begehen israelische Araber jedes Jahr am 30. März. An diesem Datum hatten arabische Israelis im Jahr 1976 gegen die Beschlagnahmung von Land in Galiläa demonstriert. Bei Zusammenstößen mit Polizisten wurden damals sechs Araber erschossen.