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Ramadan: Einsturzgefahr für Tempelberg

JERUSALEM (inn) – Das Ministerium für Innere Sicherheit hat der moslemischen Verwaltungsbehörde Waqf geraten, den Zugang zum Tempelberg während des Feiermonats Ramadan einzuschränken. Es bestehe Gefahr, dass die instabile Ost-Mauer einstürze und mit ihr weitere Teile des Tempelberges.

Wenn anlässlich des Ramadan Hunderttausende Moslems auf den Tempelberg kommen, um zu beten, drohe dieser einzustürzen. Israel sollte die Zahl der Besucher in dieser Zeit einschränken, riet der Minister für Innere Sicherheit, Gideon Esra, am Sonntag. „Wenn der östliche Teil der Mauer nicht unterstützt wird, bleibt keine andere Wahl, als die Zahl der Besucher des Tempelberges zum Ramadan einzuschränken“, so Esra in einem Radio-Interview.

Die Debatte um die Stabilität des Tempelberges wurde laut einem Bericht der „Jerusalem Post“ neu entfacht durch einen Untersuchungsbericht des Technologie-Instituts „Technion“ in Haifa. Demzufolge ist besonders die Ost-Mauer gefährdet, weil sich darunter die „Ställe Salomos“ befinden, welche der Waqf Ende der 90er Jahre zur größten Moschee Israels ausgebaut hat. In ihr finden 30.000 Menschen Platz.

Der Direktor des Waqf, Adnan Husseini, wies die Warnungen als „Propaganda der israelischen Polizei“ zurück. Israel wolle bloß die Kontrolle über die Stätte an sich reißen, sagte er. „Ich glaube nicht, dass es dort eine Katastrophe geben wird. Dieser Ort exisitiert seit 1.400 Jahren, und es kamen schon immer Hunderttausende ohne Gefahr hierhin“, so Husseini. Wegen der Sicherheitsmaßnahmen Israels könnten ohnehin keine Palästinenser aus dem Westjordanland oder dem Gazastreifen zum Ramadan nach Jerusalem kommen, sondern nur Jerusalemer Araber.

Der Leiter eines jordanisch-ägyptischen Teams von Ingenieuren, das die Löcher in den Mauern des Tempelberges repariert, Saleh Lamei, sagte: „Es ist nicht so schlimm, wie die Israelis sagen, aber es muss viel Arbeit getan werden“. Das Team repariert derzeit die Schäden der Süd- und der Ost-Mauer des Tempelberges, den die Moslems Haram a-Scharif nennen. Im Februar waren Teile davon eingestürzt, nachdem es ein kleines Erdbeben in Israel gegeben hatte.

Vor einem „Domino-Effekt“ warnte vor vier Monaten der Chef der Antiquitäten-Behörde, Schuka Dorfman: wenn eine Mauer einstürze, würden andere Teile des Tempelberges nachrutschen.

Der Fastenmonat Ramadan beginnt am 15. Oktober und geht bis zum 13. November. Wie jedes Jahr werden zu dieser Zeit Hunderttausende Moslems erwartet, die auf dem Tempelberg beten.

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