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Ramadan beginnt – uneingeschränkter Zugang zum Tempelberg

JERUSALEM (inn) – Der Zugang zum Tempelberg soll nun nicht während des moslemischen Fastenmonats Ramadan eingeschränkt werden. Dies entschied Premierminister Ariel Scharon am Donnerstag nach einer Beratung mit Polizei-Chef Mosche Karadi, der den Zustand der Mauern gemeinsam mit Experten untersucht hatte.

Angesichts des desolaten Zustandes der Tempelberg-Mauern hatte die israelische Regierung der moslemischen Aufsichtsbehörde Waqf ursprünglich empfohlen, die Zahl der Besucher einzuschränken. Besonders der Südost-Teil der Anlage drohe einzustürzen. Israel hatte angekündigt, zum Fastenmonat Ramadan nicht mehr als 60.000 Pilger auf einmal zur Al-Aksa-Moschee und zum Felsendom gehen lassen zu wollen. Mit Beginn des Ramadan am heutigen Freitag zog der Premier diesen Plan zurück.

Vor allem die neue Moschee, die in den vergangenen Jahren in den „Pferdeställen Salomos“ unterirdisch gebaut wurde, scheint Ursache für die Einsturzgefahr zu sein. Hinzu kommen leichte Erdbeben, Wasser und heftige Schneefällen in der Vergangenheit. Doch Karadi berichtet: „Während der vergangenen Wochen sind dort einige Arbeiten verrichtet worden, die eine Einschränkung der Pilgerzahlen verhindern sollten“. Die Arbeiter hätten die Decke der Moschee und den oberen Bereich „in den vergangenen 48 Stunden“ abgesichert. „Auch der Waqf hat beschlossen, an dem Ort zu bauen, um die Menschen zu schützen, die dort beten“, so Karadi.

Zuvor hatte der Jerusalemer Mufti Akrama Sabri erklärt, Ingenieure aus Ägypten und Jordanien hätten den Bereich untersucht, jedoch keine Hinweise darauf entdeckt, dass die Mauern einstürzen könnten. Der Waqf sprach von einer Provokation der Israelis, die lediglich darauf abziele, den jüdischen Anspruch auf den Tempelberg zu untermauern. Und der oberste Richter des islamischen Gerichtshofes in Jerusalem, Taisier Tamimi, meinte gar: „Die Einschränkung der Zahl der Beter ist eine Kriegserklärung der Juden an Allah.“

Im Ramadan, der mit dem heutigen Freitag beginnt, gedenken die 1,3 Milliarden Moslems weltweit der Herabsendung des Korans durch Allah. Während dieses Monats müssen gläubige Moslems von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken oder andere Genussmittel und Intimität verzichten. Im Vordergrund stehen Fasten, Koranlesen, Freundlichkeit und Großzügigkeit gegen die Armen. Unmoralisches Handeln jedweder Art sollte vermieden werden.

Staatspräsident Mosche Katsav hat der Moslemischen Gemeinschaft inzwischen seine Grüße übersandt.

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