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Raketenangriff auf Mustafa Sabah

Er hat das Unmögliche geschafft und drei der weltbesten Panzer geknackt. Sieben israelische Soldaten mußten dabei ihr Leben lassen. Im Volksmund galt der israelische „Merkava“-Panzer als kampferprobt und nahezu unbesiegbar. Jetzt hat es die israelische Armee geschafft, den Fatah-Aktivisten Mustafa Sabah zu töten.

Der 34jährige galt als rechte Hand von Jamal Abu Samhadna, dem Leiter des „Rates des Volkswiderstandes“ im Gazastreifen. Der „Rat des Volkswiderstandes“ ist eine ursprünglich auf Sozialarbeit ausgerichtete Organisation innerhalb von Jassir Arafats Fatah-Bewegung, die sich aber seit Ende der 80er Jahre auch politisch und militärisch engagierte.

Im Februar und März 2002 wurden sechs israelische Soldaten getötet, als Sprengsätze unter ihren Panzern im Gazastreifen explodierten, die aus der Werkstatt des Mustafa Sabah stammten. Im September desselben Jahres gelang dem Sprengstoffexperten die Sprengung eines weiteren Panzers in der Nähe des Kissufim-Übergangs. Dabei kam ein Israeli ums Leben, drei weitere wurden verletzt.

Nicht nur für die Armee, sondern besonders auch für die israelische Bevölkerung, waren diese Erfolge Sabahs ein Schock. Bis dato war kein „Merkava“-Panzer im Einsatz gegen die Palästinenser zerstört worden. Jede der Bomben Sabahs hatte ein Gewicht von 60 bis 100 Kilogramm, war im Boden vergraben und wurde gezündet, sobald ein Panzer die Stelle passierte.

Im November schickte Mustafa Sabah dann Hassan Fathi zu einem Selbstmordattentat in die jüdische Siedlung Kfar Darom im Zentralgazastreifen. Fathi wurde jedoch auf dem Wege dorthin von Soldaten erschossen.

Am Mittwoch erschienen gegen 14 Uhr am Horizont von Gaza-Stadt zwei Kampfhubschrauber der israelischen Luftwaffe und beschossen ein Gebäude der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) mit mehreren Panzerabwehrraketen. Palästinensischen Quellen zufolge wurde bei diesem Angriff Mustafa Sabah getötet, fünf weitere Palästinenser wurden verletzt.

Vertreter der PA bezeichneten den Raketenangriff als gefährliche Eskalation. Die israelische Armee habe eine zivile Einrichtung der PA angegriffen. Die gezielte Liquidierung militanter Aktivisten untergrabe – so PA-Vertreter – ihre Anstrengungen, die Terroristen davon zu überzeugen, Anschläge auf israelische Zivilisten einzustellen.

International wird dieses gezielte Vorgehen der israelischen Regierung gegen einzelne Terroristen hart angegriffen. Weil die USA sich weigern, die Regierung Scharon deswegen unter Druck zu setzen, werfen Palästinenser Präsident Bush vor, er unterstütze den israelischen Regierungschef in dessen Wahlkampf.

Mustafa Sabah stand auf der Gesuchtenliste der israelischen Sicherheitskräfte ganz oben. Geheimdiensterkenntnissen zufolge hat Mustafa Sabah an der Vorbereitung weiterer Anschläge gearbeitet. Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautet, sein Tod habe das Leben vieler Israelis gerettet.

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