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Raketen auf Safed und Haifa – Offensive im Libanon geht weiter

JERUSALEM / BEIRUT (inn) – Ein 37-jähriger Israeli ist am Donnerstag in der nordisraelischen Stadt Safed durch eine Rakete getötet worden, die vom Libanon abgeschossen wurde. Außerdem landete erstmals eine Katjuscha-Rakete in der Küstenstadt Haifa – dabei wurde allerdings niemand verletzt.

Laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ verbrachten im Norden etwa 220.000 Israelis die Nacht zum Freitag in Schutzräumen. Ungefähr zwei Millionen Menschen werden seit Donnerstag von arabischen Raketen aus dem Libanon bedroht. Bei Angriffen auf verschiedene Ziele in Nordisrael gab es etwa 120 Verwundete. „Katjuscha“ bezeichnet einen beweglichen Raketenwerfer, der ganze Salven von kleineren Geschossen abfeuert. Die gegen Israel eingesetzten Raketen stammen meist aus iranischer Produktion.

Am Freitagmorgen gestattete das Heimatfrontkommando, dass Geschäfte geöffnet wurden und die Israelis ihre Schutzräume verließen. Dadurch können sie sich auf den Schabbat vorbereiten, der am Abend beginnt. Sie sollten sich jedoch in der Nähe der Bunker aufhalten und auf aktuelle Anweisungen in den Medien achten. Viele Israelis flohen in Richtung Süden. Der Zug von Akko nach Tel Aviv war am Donnerstagabend vollbesetzt.

Offensive geht weiter

Unterdessen setzte Israel seine Militäroffensive im Libanon fort. Nach eigenen Angaben griff die Armee fast 100 Ziele der radikal-islamischen Hisbollah an. Die Luftwaffe feuerte Raketen auf ein Viertel in der Hauptstadt Beirut ab, in dem die Terrorgruppe besonders aktiv ist. Drei Menschen kamen ums Leben, 55 weitere erlitten Verletzungen. Die libanesische Armee reagierte mit Flakfeuer. Außerdem schossen israelische Kampfflugzeuge auf eine Basis der Terrorvereinigung „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP).

Weitere Angriffsziele waren zwei Hauptstraßen. Eine der Autobahnen führt zum internationalen Flughafen in Beirut, die andere zur syrischen Hauptstadt Damaskus. Zu diesem Zeitpunkt waren die Straßen leer. Viele Touristen haben sich wegen der Kriegshandlungen ins benachbarte Syrien begeben.

Auch den internationalen Flughafen bombardierte das Militär erneut. „Wir haben Benzincontainer in der Nähe des Flughafens angegriffen, die vom Flughafen benutzt wurden“, sagte ein Armeesprecher. „Wie bei den Angriffen auf eine Landebahn hatte dies das Ziel, zu verhindern, dass Waffen und die Geiseln aus der Region weggebracht werden.“ Am Mittwoch hatte die Hisbollah ein israelisches Armeefahrzeug angegriffen und zwei Soldaten entführt. Auch der Rajak-Flugplatz nahe der syrischen Grenze und der Kulajaat-Flugplatz im Norden des Landes wurden bombardiert. In Rajak befindet sich die wichtigste Basis der libanesischen Luftwaffe.

Flugblätter warnen Bevölkerung

Seit Beginn der Offensive sind mindestens 60 Libanesen getötet worden, berichtet die Zeitung „Ha´aretz“. Zahlreiche Bewohner von Beirut ergriffen die Flucht. Die Armee geht davon aus, dass sich mehrere ranghohe Hisbollah-Vertreter versteckt halten. Vor den Angriffen hatten israelische Flugzeuge am Donnerstagabend Flugblätter über schiitischen Vierteln der libanesischen Hauptstadt abgeworfen. Darin heißt es auf Arabisch: „Für Ihre eigene Sicherheit und weil wir nicht den Wunsch haben, Zivilisten zu schädigen, die nichts (mit der Hisbollah) zu tun haben, sollten Sie davon Abstand nehmen, sich in Gegenden aufzuhalten, wo die Hisbollah präsent und aktiv ist.“ Die Unterschrift lautet: „Der Staat Israel“.

„Wir haben nicht die Absicht, Vergeltung zu suchen“, hieß es aus dem Militär. „Wir wollen einfach nur das treffen, was der Hisbollah am liebsten und am wichtigsten ist.“ Nach dem Angriff auf Haifa hatte die Armee beschlossen, die Operation auszuweiten. „Dies ist eine aufgebesserte Rakete. Die Hisbollah hat noch mehr von diesen Katjuschas, und sie könnte sie abschießen.“ Die Armee vermutet, dass die Terrorgruppe im Besitz von Raketen ist, die auch die südisraelische Wüstenstadt Be´er Schev erreichen können.

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