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Rakete verfehlt Terroristen – zwei Zivilisten getötet

CHAN JUNIS (inn) – Bei einem israelischen Raketenangriff auf palästinensische Terroristen im südlichen Gazastreifen sind am Mittwochabend erneut Zivilisten ums Leben gekommen. Die anvisierten Mitglieder der Terrorvereinigung „Volkswiderstandskomitees“ (PRC) konnten hingegen entkommen.

Die PRC sind für zahlreiche Raketenangriffe auf israelische Ziele verantwortlich. Die beiden Palästinenser waren in einem Fahrzeug in einer wenig befahrenen Straße unterwegs, als die israelische Rakete einschlug. Diese traf jedoch ein Haus, an dem sie gerade vorbeikamen. Die Terroristen sprangen aus dem Wagen und blieben unverletzt.

Die 37-jährige Fatima el-Barbarwi, die im siebten Monat schwanger war, wurde durch die Explosion getötet. Außerdem starb ihr 45-jähriger Bruder Sakarija Ahmed. Er lebte in Saudi-Arabien und hatte seine Schwester in der Autonomiestadt Chan Junis besucht. Die Familie hatte sich gerade zum Abendessen niedergelassen, als sich der Angriff ereignete. Ärzte versuchten vergeblich, das Leben des ungeborenen Kindes zu retten. Zudem wurden 14 weitere Angehörige verletzt, darunter drei Kinder.

Eine Armeesprecherin drückte ihr Bedauern über den Tod der Zivilisten aus. Die Luftwaffe habe für den Angriff bewusst eine Gegend ausgewählt, in der nicht viele Menschen lebten, um den Tod von Zivilisten zu vermeiden.

Aus dem Büro von Palästinenserchef Mahmud Abbas kam scharfe Kritik: „Die wachsende Häufigkeit, in der Frauen und Kinder israelischen Raketen zum Opfer fallen, in einer Zeit der sehr präzisen elektronischen Kriegsführung, deutet auf eine bewusste Absicht auf der israelischen Seite hin, auf jeden Palästinenser zu zielen und möglichst viel menschlichen, seelischen und psychischen Schaden anzurichten.“

Halutz ordnet Untersuchung an

Nach dem Angriff forderte Generalstabschef Dan Halutz den Luftwaffenkommandeur Elieser Schkedy auf, die Vorfälle zu untersuchen, bei denen in den vergangenen Tagen Zivilisten ums Leben gekommen waren. Dieser sagte gegenüber der Tageszeitung „Ha´aretz“, erste Befunde deuteten auf eine Kombination von menschlichem Versagen und technischen Fehlern hin. Am Mittwochabend sei es schwierig gewesen, den Blickkontakt zwischen dem Flugobjekt und dem Fahrzeug der Terroristen zu halten. Möglicherweise habe auch die Programmierung der Raketen nicht funktioniert.

„Wir führen täglich Angriffe im Gazastreifen aus“, so Schkedy. „Die Luftoperationen sind fast der einzige Weg, in Gaza zu operieren. Die andere Möglichkeit ist ein Landeinsatz, aber wir müssen alles tun, um das zu vermeiden. Jeder Angriff auf Zivilisten ist schlecht. Es ist aus ethischer Sicht quälend, und es macht es uns auch schwer, den Druck auf die Terror-Organisationen beizubehalten.“

Die Terroristen hätten ihre Vorgehensweise geändert, fügte der Luftwaffenchef hinzu. Jetzt feuerten sie vermehrt Raketen von bewohnten Gegenden aus ab, was die militärischen Einsätze gegen sie erschwere. „Gegen sie zu kämpfen, wird jeden Tag komplizierter. Aber wir werden weiter den Terror bekämpfen. Das ist unsere Pflicht.“ Er habe ein paar ranghohe Offiziere autorisiert, bei den Luftangriffen als „Kontrolleure“ zu agieren. „Diesen Leuten vertraue ich völlig. Sie haben ungeheure Erfahrung in solchen Angriffen, und wir verlassen uns auf ihr Urteil, selbst wenn sich herausstellt, dass manchmal Fehler gemacht werden.“

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