Radschub: „Keine Anschläge mehr innerhalb der Grünen Linie“

RAMALLAH (inn) – Alle palästinensischen Gruppen haben sich offenbar darauf geeinigt, keine Anschläge gegen Israel mehr durchzuführen. Dies teilte der palästinensische Sicherheitsberater, Dschibril Radschub, am Mittwoch mit.

„Wir haben eine Übereinstimmung unter den Palästinensern gefunden: keine Angriffe mehr gegen Israel innerhalb der Grünen Linie“, sagte Radschub im israelischen Rundfunk. Die „Grüne Linie“ markiert die israelische Grenze bis zum Jahr 1967.

Ziel des Waffenstillstandes („Hudna“) sei es, „Verhandlungen zwischen der israelischen Regierung und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zu ermöglichen“. Radschub hofft, dass das israelische Volk und die Regierung erkennen, dass es keine militärische Lösung für den Konflikt gebe. „Es gibt nur eine politische – zwei Staaten für zwei Völker. Israel muss das palästinensische Leiden beenden!“. Allerdings könne sogar dieses Abkommen keinen vollständigen Stopp des Terrors garantieren, betonte Radschub.

Er sprach außerdem von einer historischen Wende innerhalb der radikal-islamischen Hamas-Bewegung: sie soll an den Parlamentswahlen der PA im Juli teilnehmen. Die Gruppe sei außerdem bereit, sich ohne Bedingungen der PLO anzugliedern, sagte Radschub.

Die Terror-Gruppe „Islamischer Dschihad“ hat währenddessen beteuert, nichts mit dem Bombenattentat auf eine Discothek in Tel Aviv vor knapp zwei Wochen zu tun zu haben. Der Chef der Gruppe im Gazastreifen, Chaled al-Batsch, vermutet, das Individuen aus dem Westjordanland hinter dem Anschlag stecken. Der Islamische Dschihad stelle sich hinter das Friedensabkommen von Abbas, betonte Al-Batsch.

In einer Woche wollen sich Vertreter der PA ein weiteres Mal mit palästinensischen Gruppen in Kairo treffen.

Radschub war Sicherheitschef unter PLO-Präsident Jasser Arafat. Mitte Januar war er von seinem Posten zurückgetreten, um dem neugewählten Vorsitzenden der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, die Möglichkeit zu geben, seinen Sicherheitsberater selbst zu bestimmen.

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