JERUSALEM (inn) – Der öffentliche Protest gegen die geplante Räumung jüdischer Ortschaften im Gazastreifen und dem Westjordanland nimmt an Schärfe zu. Am Montagabend veröffentlichte der Rabbinerrat von Jescha (Judäa, Samaria und Gaza) eine schriftliche Verlautbarung, die den Widerstand gegen den Räumungsplan unterstützt.
Wallerstein, Vorsitzender des Siedlerrates der Region Benjamin, hatte am Wochenende in einer öffentlichen Rede zum Widerstand gegen den Räumungsplan von Premier Ariel Scharon aufgerufen. Möglichst viele Bewohner sollten „das Transfergesetz nicht befolgen und auch eine Gefängnisstrafe in Kauf nehmen“, so Wallerstein.
Rabbi Lior: „Verschwörung von Übeltätern“
Der Vorsitzende des Rabbinerrates, Rabbi Dov Lior, kritisierte ebenfalls die Rückzugspläne. Die geplante Regierungskoalition zwischen dem Likud-Block und der Arbeitspartei nannte Rabbi Lior eine „Verschwörung von Übeltätern“. Durch das derzeitige „Erwachen der Tapferkeit“, wie Rabbi Lior die Proteste gegen den Räumungsplan nannte, werde das Land mit einer politischen Führung belohnt, die auf die Gesetze der Torah baue.
Unterdessen laufen die Untersuchungen der Verlautbarungen Wallersteins durch Generalstaatsanwalt Menachem Masus. Den Aufruf des Siedlerführers hatten zahlreiche Knesset-Abgeordnete als Volksverhetzung kritisiert und eine juristische Untersuchung gefordert.