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Rabbiner rufen Soldaten zum Boykott auf

JERUSALEM (inn) – Mehrere Dutzend Rabbiner haben die Soldaten der israelischen Armee dazu aufgefordert, ihren Dienst wegen der geplanten Räumung jüdischer Siedlungen nach dem Pessach-Fest niederzulegen. Zugleich einigten sich Siedler und die Polizei darauf, bei der Räumung keine Waffen zu benutzen.

„Hast Du einen Befehl für die Zeit nach Pessach bekommen?“, heißt es in einem Artikel der Zeitschrift „BeScheva“, eines Blattes rechtsgerichteter religiöser Siedler. „Hast Du einen Befehl bekommen, vor Deinem Offizier zu erscheinen? Dann hast Du einen Befehl zu Zerstörung und Vertreibung erhalten“. Die Gruppe „Homa Umagen“ („Mauer und Schild“), die sich gegen den Rückzugsplan einsetzt, ruft sowohl Reservisten als auch Soldaten im regulären Dienst zur Dienstverweigerung nach Pessach auf. Das Pessach-Fest beginnt am Abend des 23. April und dauert in Israel bis zum 1. Mai.

„Juden aus ihren Häusern zu vertreiben, ist eine Sünde. Soldaten müssen jetzt erklären, dass sie sich daran nicht beteiligen“, so der Artikel weiter, der wie ein Einzugsbefehl der Armee aussah.

Ilan Schalgi von der säkularen Schinui-Partei rief Oberstaatsanwalt Menachem Masus dazu auf, gegen die Rabbiner zu ermitteln. Sollte er dies nicht tun, müsse der Oberstaatsanwalt zurücktreten, warnte Schalgi.

Der Abgeordnete Ran Cohen von der linksgerichteten Jachad-Partei nannte die Petition einen „nie da gewesenen Akt des Hochverrats“. „Die Rabbiner bereiten den Weg für einen Bürgerkrieg und Blutvergießen. Israel hat ein Gesetz, und daran müssen sie sich halten. Ansonsten verdienen sie eine harte Strafe.“

Unterdessen appellierten die Siedlerführer an die Gegner des Rückzugsplanes, keine Waffen zu gebrauchen, wenn im Sommer die 21 Siedlungen im Gazastreifen geräumt werden. Emily Amrusi, Sprecherin der jüdischen Siedlungen in Judäa, Samaria und dem Gazastreifen (Jescha) erklärte, sie lehne die Forderung von Effi Eitam (National-Religiöse Partei) ab, dass die Gaza-Siedler einige Tage vor der Evakuierung freiwillig ihre Waffen abgeben sollten. Im Prinzip befürworte sie jedoch den Appell, keine Waffen zu benutzen.

Die israelische Polizei hat bereits angekündigt, keine Waffen mit sich zu führen, wenn sie die Häuser der Siedler räumt.

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