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Rabbi: Torah stärkt Moral der Soldaten

JERUSALEM (inn) – Die Beschäftigung mit der Überlieferung zum Pessach-Fest macht aus israelischen Armeeangehörigen bessere Soldaten. Diese Ansicht äußerte der Militärrabbiner Benjamin Makluf im Gespräch mit der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

„Eine Nation, die ihre Vergangenheit nicht kennt, kann nicht für ihre Zukunft kämpfen“, sagte Rabbi Makluf. „Pessach ist der Unabhängigkeitstag des jüdischen Volkes. Damals wurde das jüdische Volk geboren. Wenn wir uns als ein Volk betrachten, eint uns das, es stärkt uns, gibt uns Überzeugung und Entschlossenheit.“ Das Fest hat am gestrigen Montagabend begonnen und dauert in Israel acht Tage. Dabei erinnern Juden an die Befreiung der Israeliten aus ägyptischer Sklaverei unter Moses Führung. Gleichzeitig hoffen sie in der Zeit der Bedrängnis, dass Gott sie auch heute erretten wird.

Makluf ist dafür zuständig, dass die Armeestützpunkte um Jerusalem, im Jordantal, in Judäa und in Samaria für Pessach gereinigt werden. Denn während der Festwoche sollen Juden keinen Sauerteig zu sich nehmen. Alles Gesäuerte wird durch konsequentes Putzen in den Häusern vorher entfernt. Außerdem gibt es für Pessach besonderes Geschirr.

Gebote so wichtig wie Training

Er habe keinen Zweifel, dass die Einhaltung von Gottes komplexen Verboten gegen den Verzehr von ungesäuertem Brot genauso wichtig sei wie der jüdische Erfolg auf dem Schlachtfeld, verbunden mit Truppenübungen und der Wartung von technischen Geräten, so der Rabbi. Dasselbe gelte für das Gebot, ungesäuerte Brote (Matzot) zu essen. Wenn er dafür sorge, dass die Küchen und Speiseräume der Armee koscher seien, trage er ebenso zum Gelingen bei wie Militärstrategen, Scharfschützen und Kampfpiloten.

Etwa 200 Geistliche, darunter auch Reservisten, sind dafür verantwortlich, dass die Küchen koscher für Pessach sind und der Seder-Abend regelgerecht abläuft. Dieser erste Abend des Festes wird nach einer bestimmten Liturgie (Haggadah) begangen – auch die Speisen sind zum Teil festgelegt. Makluf hat zusätzlich 50 „Religionsbetreuer“ ausgebildet. Sie stehen unter anderem zur Verfügung, wenn Soldaten konkrete Fragen zu Pessach haben.

Libanonkrieg: mehr Interesse an Gebet

„Die Torah ist die Grundlage der Moral der israelischen Soldaten“, sagte Rabbi Makluf. „Dies wurde im letzten Krieg bewiesen. Soldaten hatten einen Durst nach allem, was mit Heiligkeit und Spiritualität zu tun hat. Wir verzeichneten einen starken Anstieg bei der Nachfrage nach Gebetsriemen, Psalmen, besonderen Gebeten um Erfolg im Kampf. Die überwältigende Mehrheit der Soldaten wandte sich in Zeiten der Gefahr an ihren Vater im Himmel. Krieg weckt den Glauben eines Menschen. Ein Mann, der einen starken Glauben hat, ist ein besserer Soldat.“

Makluf fügte hinzu, er versuche nicht, die Soldaten vom orthodoxen Judentum zu überzeugen. „Was mich angeht, so sind alle Soldaten in der Armee gerecht, weil sie bereit sind, ihr Leben zu geben, um das jüdische Volk zu beschützen. Wenn sie auch mehr über das Judentum lernen wollen, sind wir hier im Rabbinat der israelischen Armee für sie da.“

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