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Ra´anana ist erste „sichere Gemeinde“ in Nahost

RA´ANANA (inn) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die israelische Stadt Ra´anana zur ersten „sicheren Gemeinde“ im Nahen Osten erklärt. Ausschlaggebend für die Auszeichnung war ein Projekt zur Verringerung von Unfällen, das vor fünf Jahren begonnen hat.

Damit ist Ra´anana, nördlich von Tel Aviv gelegen, eine von weltweit 88 „sicheren Gemeinden“. Bei dem Projekt wurde in einem ersten Schritt untersucht, welche Altersgruppen in der Stadt besonders unfallgefährdet sind. Dabei zeigte sich eine Konzentration bei Babys und Kleinkindern unter vier Jahren, bei 19- bis 25-Jährigen und bei älteren Menschen ab 65 Jahren. Anschließend wurden die Gefahrenquellen benannt.

Kurse für alte Menschen

Wie der Informationsdienst „Walla“ am Donnerstag berichtet, entwickelten die Verantwortlichen ein Konzept, um beispielsweise Stürze von alten Menschen einzudämmen. Zunächst konnten sie ihren Gleichgewichtssinn sowie Seh- und Hörfähigkeit untersuchen lassen. In einem sechsmonatigen Kurs lernten sie dann, wie sie Stürze verhindern können. Eine anschließende Untersuchung zeigte, dass 35 Prozent der Teilnehmer ihr Verhalten geändert und die neuen Erkenntnisse umgesetzt hatten.

In einem weiteren Programm wurden Medikamente mit Hilfe der Krankenkasse „Maccabi“ deutlicher gekennzeichnet, damit die Älteren sie nicht durcheinanderbringen und die richtige Dosierung anwenden. Die Stadtverwaltung besorgte einen Vorrat an kleinen Teppichen, Geländern und Nachtlampen. Freiwillige Helfer gingen in die Wohnungen der alten Menschen und brachten sie je nach Bedarf dort an.

Hilfe für Kinder

Auch für Kinder, die besonders häufig Opfer von Verkehrsunfällen werden, suchten die Initiatoren nach Lösungen. Eine Umfrage unter Eltern ergab, dass 50 Prozent der Kinder nicht an den Kindersitzen angeschnallt werden. Daraufhin wurden Informationszentren eingerichtet. Eines von ihnen befindet sich im Meir-Krankenhaus im nahe gelegenen Kfar Saba und steht Frauen zur Verfügung, die gerade ein Kind zur Welt gebracht haben.

Die Kindergärten in der Stadt wurden ebenfalls auf mögliche Gefahrenquellen untersucht. Stopper verhindern jetzt, dass Türen zufallen und Kinder dadurch verletzt werden. Außerdem entfernten die Mitarbeiter Gegenstände aus Glas. Regulatoren an den Waschbecken stellten sie so ein, dass das Wasser nicht zu heiß wird. Elektrische Kabel wurden verkürzt.

Die Schüler in Ra´anana erhielten Stadtpläne. Darauf sind die sichersten Schulwege eingezeichnet.

Verantwortlich für das Projekt ist die Leiterin der Frühgeborenenstation im Meir-Krankenhaus, Zipi Dolfin. Sie ist gleichzeitig stellvertretende Bürgermeisterin von Ra´anana.

Die Schaked-Schule in Ra´anana wurde zudem zur ersten „sicheren Schule“ in Israel erklärt. Sie hat das Ziel, Schülern Gewohnheiten zu vermitteln, die zur Verbesserung der Umwelt und der Lebensweise beitragen. Dies soll durch körperliche Aktivitäten geschehen.

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