OSLO (inn) – Der palästinensische Premierminister Ahmed Qrea und der norwegische Regierungschef Kjell Magne Bondevik sind zu Gesprächen in der norwegischen Hauptstadt Oslo zusammengekommen. Das Treffen am Dienstag gehört neben den Stationen London und Paris zu Qreas aktueller Europatour.
Im Verlauf der Gespräche verkündete der palästinensische Premierminister, dass sich in den nächsten Wochen eine Gruppe von Palästinensern und Israelis zusammensetzen wird. Diese solle ein offizielles Treffen zwischen ihm und dem israelischen Premierminister Ariel Scharon arrangieren.
Weiterhin appellierte er an das Nahost-Quartett, an dem Friedensfahrplan („Roadmap“) festzuhalten, den es selbst aufgestellt hat. Zu dem Quartett gehören die USA, Russland, die Europäische Union und die Vereinten Nationen. „Sie haben ihn initiiert, sie stehen hinter ihm und ich hoffe nun, dass sie den Friedensprozess wieder aufnehmen werden“, so Qrea.
Bereits am Montag hatte der Palästinenser in London den britischen Premierminister Tony Blair und Außenminister Jack Straw getroffen. Die britischen Politiker legten ihm nahe, mit Scharon eine Zusammenkunft zu vereinbaren, berichtet die Zeitung „Ha´aretz“.
Großbritannien sicherte Qrea die Hilfe beim Aufbau des Sicherheitssystems im palästinensischen Autonomiegebiet zu. Britische Berater und Experten würden ihnen zur Verfügung gestellt werden. Damit stehen die Briten im Widerspruch zur Ansicht der amerikanischen Regierung.
Qrea reist in den nächsten Tagen weiter nach Paris. Bei seiner Europareise begleiten ihn der palästinensische Außenminister Nabil Scha´at, Finanzminister Salam Fajjad sowie Chef-Unterhändler Saeb Erekat.