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Putin als erster russischer Präsident in Israel

JERUSALEM (inn) – Als erstes russisches Staatsoberhaupt besucht Wladimir Putin Israel. Am Donnerstagmorgen traf er sich in Jerusalem mit Israels Staatspräsident Mosche Katzav – die beiden vereinbarten, die Beziehungen zwischen ihren Ländern zu erweitern.

„Ich glaube, dass dieser offizielle Besuch ein Meilenstein in der Entwicklung der Beziehungen zwischen uns sein wird“, sagte Katzav. Putin kündigte an, auf dem Gebiet der Terrorbekämpfung enger mit Israel zusammenzuarbeiten. Terror und Extremismus seien gemeinsame Herausforderungen der beiden Länder.

Bei dem Gespräch forderte Katzav seinen Gast auch dazu auf, in Russland gegen den wachsenden Antisemitismus zu kämpfen. Putin wies auf den Termin seines Besuches hin, der 60 Jahre nach dem Sieg über die Nazis stattfindet: „Die Aggression der Nazis hat den Geist unserer Nationen nicht gebrochen. Heute ist es richtig, daran zu erinnern, dass unsere Freiheit und unser Existenzrecht aus einem Kampf hervorgegangen sind.“

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, war Putins Israel-Reise, abgesehen von ihrer historischen Bedeutung, von zwei diplomatischen Zwischenfällen überschattet. Bei einer Pressekonferenz in der ägyptischen Hauptstadt Kairo hatte der Präsident am Mittwoch spontan eine internationale Nahost-Konferenz im Herbst vorgeschlagen. Aus Jerusalemer Regierungskreisen hieß es, damit verstoße er gegen eine Abmachung zwischen Israel und Russland, nach der keiner den anderen mit überraschenden Bemerkungen in Verlegenheit bringen solle.

Der Vorschlag wurde von Israel und den USA abgelehnt. Eine Konferenz sei erst in der zweiten Phase des Friedensplanes „Roadmap“ vorgesehen, und davon seien Israelis und Palästinenser noch weit entfernt, hieß es aus dem Büro des israelischen Premierministers.

Das zweite Thema, das die diplomatischen Beziehungen trübt, ist ein russisches Raketengeschäft mit Syrien. Israel ist strikt dagegen, dass Russland Raketen an den arabischen Staat verkauft.

Putin war am Mittwochabend in Tel Aviv eingetroffen. Am Donnerstagmorgen besuchte er die Klagemauer und die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt. Für den Mittag sind Gespräche mit Premierminister Ariel Scharon, dessen Stellvertreter Ehud Olmert und Außenminister Silvan Schalom geplant. Zudem will Putin die Holocaustgedenkstätte Jad Vaschem besichtigen. Am Freitag trifft er sich mit Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde.

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