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Purim – Das Fest der Freude und Fröhlichkeit

Während sich israelische Familien wie jedes Jahr auf Purim vorbereiten, halten sich verstärkt israelische Sicherheitskräfte an allen belebten Plätzen bereit. Die Palästinensischen Autonomiegebiete werden abgeriegelt, bis die Feierlichkeiten vorbei sind. Ein Fest, das für Freude und Fröhlichkeit steht, wird überschattet von der Angst vor möglichen Terroranschlägen – eine Angst, die seit dem Purim-Fest 1996 nicht unbegründet ist. Denn 13 Juden starben damals durch einen Palästinenser, der sich im Herzen Tel Avivs in die Luft sprengte. Doch die Juden lassen sich ihren Freudentag nicht nehmen und feiern wie jedes Jahr – allen Gefahren zum Trotz – ihr Purim-Fest.

Der Ursprung dieses Festes ist in der Zeit des persisch-medischen Reiches (5. Jahrhundert vor der Zeitrechnung) zu finden, in der das Volk Israel aufgrund der babylonischen Gefangenschaft weit verstreut war. Der persische König Kyros ermöglichte es den Juden, zurück in ihr eigenes Land zu ziehen. Doch viele entschlossen sich, im persisch-medischen Reich zu bleiben, indem sie ihre Herkunft versteckten, Masken trugen und sich königstreu gaben.

Auch die Jüdin Esther, die der neue König Xerxes (Ahasveros) heiratete, verschwieg ihre Abstammung. Durch den obersten Verwalter des Königs, Haman, wurde allerdings der „Maskerade“ ein Ende gesetzt. Er hatte vor, das gesamte Volk Israel im Land auszulöschen und bekam hierfür auch die Erlaubnis des Königs. Haman warf das Los (hebräisch „Pur“), um zu bestimmen, an welchem Tag alle Juden umgebracht werden sollten. Das Los fiel auf den 13. Tag des Monats Adar. Daher wird das Fest Purim (Lose) genannt.

Königin Esther war die Einzige, die unter Einsatz ihres Lebens dem König die Bitte vortragen konnte, ihr Volk zu verschonen. Um sich die Hilfe Gottes zu erflehen, forderte sie alle Juden der Hauptstadt Susa auf: „Fastet für mich, dass ihr nicht esst und trinkt drei Tage lang, weder Tag noch Nacht. Auch ich und meine Dienerinnen wollen so fasten. Und dann will ich zum König hineingehen entgegen dem Gesetz. Komme ich um, so komme ich um.“ (Buch Esther 4,16). Deshalb fasten heute viele Juden vor dem Beginn von Purim einen Tag lang, das ist das so genannte Ta´anit Esther (Fasten Esther).

Gott erhörte die Gebete und rettete sein Volk vor der Vernichtung. Haman wurde an einen Galgen gehängt. Diese Geschichte ist nachzulesen im Buch Esther im Alten Testament.

Seitdem wird der Sieg der Israeliten einmal im Jahr gefeiert, und zwar am 14. Tag des Monats Adar, der dieses Jahr auf Sonntag, den 7. März fällt. In Städten, die seit den Tagen Josuas mit einer Befestigungsmauer umgeben waren, wird Purim am 15. Adar gefeiert, also am Montag, den 8. März dieses Jahres. Dazu gehört auch Jerusalem. Der Grund: In Susa dauerte die Verteidigung der Juden gegen ihre Verfolger einen Tag länger. Erst danach war es ihnen möglich, Purim zu feiern.

Das Volk Israel soll sich einmal im Jahr freuen und anderen eine Freude machen. So ist es zum Beispiel auch für jeden eine Pflicht, mindestens zwei bedürftigen Menschen Geld oder Nahrungsmittel zu geben. Außerdem schicken sich Verwandte und Freunde gegenseitig Essen und Leckereien zu.

Gerade Kinder freuen sich am meisten auf Purim, da sie sich, ähnlich wie in Deutschland zu Karneval, verkleiden dürfen. Dies war früher wahrscheinlich ein Symbol für die „Maskerade“ der Israeliten im persisch-medischen Reich, heute ist es einfach nur noch die Freude am Verkleiden.

Das Krachmachen ist den Kindern an diesem Tag ausdrücklich erlaubt: Wenn bei der traditionellen Lesung der Esther-Schriftrolle der Name Haman fällt, wird geschrieen, gepfiffen, gerasselt und gestampft, so dass ein ohrenbetäubender Lärm entsteht.

Den ganzen Tag über finden Paraden biblischer Gestalten, Straßentheater und Konzerte statt. Alkohol ist offiziell erlaubt, auch wenn die Rabbiner dazu ermahnen, nicht über das Maß zu trinken.

Für jeden Israeliten stehen sämtliche Angebote zur Verfügung, sich seines Lebens – und natürlich des Sieges der Israeliten damals – zu erfreuen. Wie ungetrübt die Freude dieses Jahr tatsächlich sein kann, wird sich zeigen. Sicher ist aber, dass sich der israelische Sicherheitsdienst alle Mühe geben wird, den ungestörten Ablauf des Festes zu garantieren.

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