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Protestieren wie die Siedler: Taxifahrer im Streik

TEL AVIV (inn) – Taxifahrer haben es am Montag den Rückzugsgegnern gleichgetan und versucht, eine Autobahn in Tel Aviv zu blockieren. Ihr Protest richtete sich indes nicht gegen die geplante Räumung von Siedlungen, sondern gegen zu hohe Preise für Diesel und Versicherungen.

Die Taxifahrer hatten versucht, die Ajalon-Autobahn in Tel Aviv zu blockieren. Erst am Sonntag hatten dort jüdische Siedler den Verkehr mit brennenden Autoreifen zum Erliegen gebracht. 33 Rückzugsgegner wurden von der Polizei festgenommen.

Die Fahrer protestierten gegen die hohen Versicherungsbeiträge und den hohen Diesel-Preis. Der Diesel habe sich um 20 Prozent verteuert. Deswegen müsse der Fahrpreis angehoben werden, den der Staat kontrolliert. Zudem „überflute“ die Regierung das Land mit Taxi-Lizenzen, beschwerte sich Jehuda Bar Or, Chef der Taxifahrer-Vereinigung in der Dan-Region. „Es gibt ein Taxi für 350 Personen in Israel“. In anderen westlichen Ländern betrage das Verhältnis eins zu 800 oder sogar 1.000. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Bei Streiks im ganzen Land verweigerten Taxifahrer ihren Fahrgästen die Fahrt oder antworteten auf Funkanrufe lediglich mit der Information, dass sie streikten. In Tel Aviv fuhren Dutzende Taxis ohne Fahrgäste durch die Straßen; andernorts formierten sich die Taxen zu Konvois. Die Polizei nahm 43 Fahrer fest, weil sie die öffentliche Ordnung störten.

„Ich suchte nach einem Taxi, aber keines stoppte“, wunderte sich eine Touristin aus New York gegenüber der „Jerusalem Post“. Julia Zimbalist berichtet, sie habe den Fahrern sogar den doppelten Fahrpreis angeboten. „Aber keiner wollte mich mitnehmen. Die Leute wiederholten immer wieder nur ein Wort. Dann wurde mir klar, dass sie sich im Streik befanden.“

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