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Proteste von Rückzugsgegnern bei Scharon-Besuch in New York

NEW YORK (inn) – Israels Premierminister Ariel Scharon hat bei seinem Besuch in New York am Wochenende massiven Protest von Rückzugsgegnern erfahren. Während seiner Rede am Baruch College riefen über tausend Demonstranten vor dem Gebäude Parolen gegen den Plan Scharons, die 21 jüdischen Siedlungen im Gazastreifen zu räumen.

Scharon hielt am Sonntag einen Gastvortrag im Baruch College, bei dem auch Israels Botschafter in den USA, Daniel Ajalon, und Israels UN-Botschafter Dan Gillerman anwesend waren. Vor der Tür demonstrierten etwa 1.200 Menschen, deren Rufe während der Veranstaltung drinnen zu hören waren.

Die Menge trug Plakate, Fahnen und T-Shirts in der Farbe Orange, der Farbe des Protestes gegen die Evakuierung jüdischer Siedlungen aus dem Gazastreifen und dem nördlichen Samaria. Unter den Demonstranten waren zahlreiche orthodoxe und chassidische Juden, Rabbiner und Anhänger der rechtsgerichteten Kach-Gruppe. „Die Bewohner von Gusch Katif sind die wahren Helden des jüdischen Volkes“, sagte Dov Hikind, ein Abgeordneter des Staates New York und orthodoxer Jude.

Von den geladenen Gästen des Scharon-Besuches im Saal, darunter wichtige Führer amerikanischer jüdischer Gruppen, wurde Scharon mit Applaus begrüßt. Als der Premier das Podium betrat, gab es spontan stehende Ovationen.

Bei seinem ersten Treffen mit amerikanischen jüdischen Gruppen seit 2001 sprach Scharon hauptsächlich über die festen Bindungen zwischen den Diaspora-Juden und Israel. Die Auswanderung von Juden nach Israel („Alijah“) sei oberstes Thema seiner Regierung. Er wolle eine Million Juden in den nächsten 15 Jahren nach Israel kommen sehen, so der Premier.

Lauter Protest: „Juden vertreiben keine Juden!“

Als er auf den Rückzugsplan zu sprechen kam, riefen einige Personen in orangefarbenen T-Shirts mit der Aufschrift „Gusch Katif für immer“ dazwischen: „Juden vertreiben keine Juden!“ Nachdem sie des Saales verwiesen worden waren, sagte Scharon: „Vielen Dank für ihre Hilfe. Normalerweise kümmere ich mich selbst um solche Dinge.“ Im Auditorium saßen auch Studenten mit T-Shirts mit der Aufschrift: „Um Israels Willen: beendet die Besatzung!“

„Die Entscheidung zum Rückzug war sehr schwer für mich“, so Scharon. „Ich kenne die Siedler in Gaza sehr gut. Als Bauer weiß ich ihre landwirtschaftlichen Errungenschaften sehr zu schätzen. Als Soldat respektiere ich ihre Tapferkeit.“ Am Montag betonte der Premier in einer weiteren Rede, Jerusalem werde nicht angetastet: „Ich werde nie um Jerusalem verhandeln.“

Mortimer Zuckerman, ehemaliger Vorsitzender der Konferenz amerikanischer jüdischer Organisationen, lobte Scharon als „einen Krieger, wenn es um die Verteidigung Israels und des jüdischen Volkes ging; jetzt ist er ein Friedensstifter, weil er versucht, Frieden mit den Nachbarn zu schließen.“ Er fügte hinzu: „Wir sind gesegnet, dass wir ihn in diesen schwierigen Zeiten als Führer Israels haben. (…) Die Juden werden niemals geschlossen einer Meinung sein, aber wir müssen vereint sein, wenn es um Israel geht.“

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