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Proteste in Paris und London gegen Israel – Olmert: „Wunsch nach Ruhe wurde mit Terror beantwortet“

JERUSALEM (inn) - In Paris und London haben Tausende Protestanten gegen das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen protestiert. Europäische Politiker fordern die sofortige Beendigung der Angriffe auf Hamas-Einrichtungen. Israels Premier Ehud Olmert verteidigte die militärische Operation.

In einem von arabischen Anwohnern geprägten Stadtviertel und auch im Zentrum von Paris versammelten sich am Sonntag etwa 1.300 Menschen, um gegen die Angriffe Israels zu protestieren. In London kam es zu einer Demonstration vor der israelischen Botschaft, etwa 2.000 Menschen nahmen daran teil, berichtet die israelische Tageszeitung „Ha’aretz“. In der britischen Hauptstadt kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. „Israel ist ein Terrorstaat“ riefen Protestanten, auf Plakaten waren Aussagen wie „Holocaust in Gaza“ zu lesen“. David Milliband, britischer Außenminister, forderte von Israel einen „sofortigen Stopp der Gewalt“, Premierminister Gordon Brown ermahnte laut Medienberichten Israels Premierminister Ehud Olmert, Israel müsse sich an seine humanitären Verpflichtungen halten.

Frankreich hat noch bis Donnerstag die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union inne. Staatspräsident Sarkozy verurteilte die Raketenangriffe von Palästinensern aus dem Gazastreifen auf Israel und bezeichnete diese als „unverantwortliche Provokationen“. Zugleich verurteilte er Israels Angriffe als „unverhältnismäßige Gewalt“.

Israels Verteidigungsminister Ehud Barak wies die Forderungen aus der Europäischen Union zurück. Israel könne einen Waffenstillstand mit der Hamas derzeit „nicht wirklich akzeptieren“. Olmert sagte vor Journalisten in Jerusalem: „Wir haben alles dafür getan, den Waffenstillstand mit der Hamas aufrechtzuerhalten, doch unser Wunsch nach Ruhe wurde mit Terror beantwortet.“

Bundesaußenminister und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier gestand Israel das Recht auf Selbstverteidigung zu und forderte zugleich die Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung. Er sei „sehr besorgt“ über die erneute Eskalation im Nahen Osten: „Der Gazastreifen droht erneut in einer Spirale der Gewalt zu versinken“, so Steinmeier.

Aus der arabischen Welt verlautete zum Teil scharfe Kritik an Israel. Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums bezeichnete laut der Nachrichtenagentur ISNA die Angriffe auf den Gazastreifen als „brutalen und unmenschlichen Akt des zionistischen Regimes“. Israel füge seinem „finsteren kriminellen und terroristischen Strafregister“ ein weiteres Kapitel hinzu.


Auch Ägypten verurteilte die Angriffe scharf. Für die Toten und verletzten sei Israels „als Besatzungsmacht“ verantwortlich.

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