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Proteste gegen Olmert

JERUSALEM (inn) – Tausende Israelis haben am Sonntag in Jerusalem gegen die Politik von Ehud Olmert demonstriert. Sie kritisierten die raue Gewalt der Sicherheitskräfte bei der Räumung des jüdischen Siedlungsaußenpostens Amona am vergangenen Mittwoch. Dabei waren insgesamt 200 Menschen verletzt worden.

Während der Kundgebung auf dem Zionsplatz wurden Fernsehbilder gezeigt. Darauf schlugen Polizeibeamte auf liegende und blutende Demonstranten ein. Die Bilder wurden von Furcht einflößender Musik untermalt. Dazu wurde der amtierende Premierminister von Israel eingeblendet und die Frage gestellt, ob „Olmert schlecht für Juden“ sei.

„Die Polizei ist vom Hass motiviert, sie übt eine nie da gewesene Brutalität aus“, sagte Avi Gisser, Rabbi aus Ofra, einer jüdischen Ortschaft nahe Amona. Gisser griff wie viele andere Demonstranten die Regierung an, erklärte jedoch, dass man sich nicht von dem Staat abschotten solle: „Das ist nicht deren Staat, sondern unser jüdischer und demokratischer Staat. Je mehr sie uns plagen, desto reichlicher sollen wir uns vermehren und wachsen.“

Pinchas Wallerstein, Vorsitzender des Jescha-Siedlerrates, forderte die Demonstranten auf, sich diesen Tag in Erinnerung zu halten. „Ehud Olmert hat heute verdeutlicht, dass er unbedeutend ist, und nicht in der Lage, ein Land zu führen“, so Wallerstein.

Einsatz von Untersuchungsausschuss gefordert

Die Demonstranten forderten den Einsatz eines offiziellen Untersuchungsausschusses, der sich mit der Vorgehensweise der Polizei beschäftigen solle. Laut Wallerstein fürchtet Olmert jedoch einen Untersuchungsausschuss, da er ihn „ins Gefängnis bringen könnte“. Dabei sei der Ausschuss die „einzige Lösung für die Einheit der Israelis“, so Wallerstein.

Uri Ariel, Abgeordneter der Knesset, zerriss aus Trauer über zerstörte Häuser in Amona öffentlich ein Kleidungsstück. Zudem sagte Ariel den Demonstranten, dass „Olmert schlecht für Juden ist“, weil dieser „anstatt Kompromissen Blut sehen wollte“.

„Olmert gab den Polizisten die Anweisung, gewaltsam zu agieren. Schon in Amona wollte er Blut sehen, doch dazu ließen wir es nicht kommen. In einem Monat werden wir ihn bei der Wahl von der Macht reißen“, so Ariel.

Der Leiter der Demonstration, Chico Ben Zimra, rief, Olmert führe „das Land in einen Bürgerkrieg“. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

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