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Protest gegen Räumung von Außenposten

RAMALLAH (inn) – Israelische Sicherheitskräfte haben am Mittwoch begonnen, einen illegalen jüdischen Außenposten in Samaria zu räumen. Bei gewaltsamen Zusammenstößen mit protestierenden Siedlern wurden zahlreiche Menschen verletzt.

In der Nacht hatten Hunderte Siedler die Hauptzufahrtsstraße von Ramallah zum Außenposten Amona im Nordosten der Autonomiestadt blockiert. Zudem gossen sie Teer und Öl auf die Straße. Jugendliche stiegen auf die Dächer der neun Häuser, die zerstört werden sollen. Sie rüsteten sich mit Steinen, Glasflaschen sowie Eimern mit kochendem Öl und Farbe aus. Nach Angaben des Radiosenders „Galei Zahal“ haben sich rund 3.000 Gegner der Räumung in der Gegend versammelt. Ihnen stehen 2.000 Soldaten und 3.100 Polizisten gegenüber, teilweise von der berittenen Polizei.

Als sich die Sicherheitskräfte dem Außenposten näherten, bewarfen Jugendliche sie mit Felsbrocken und Flaschen. Eine Polizistin erlitt eine schwere Wunde am Kopf. Etwa 15 weitere Polizisten wurden leicht verletzt. Die Sicherheitskräfte gingen mit Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Es gab Dutzende Festnahmen. Bis zum Vormittag konnten sie ein Haus räumen.

An den Protesten sind auch zwei rechtsgerichtete Knesset-Abgeordnete beteiligt: Effi Eitam und Arjeh Eldad. Beide wurden verwundet, wie mindestens 22 weitere Demonstranten. Eldad beschwerte sich gegenüber „Galei Zahal“ über das Vorgehen der Sicherheitskräfte: „Sie behandeln Menschen hier, wie sie nicht einmal Araber behandeln würden. Es gibt keinen Unterschied, ob sie Mitglieder der Knesset sind oder nicht. Sie haben Effi Eitam eine offene Wunde am Kopf zugefügt.“ Eldad selbst erlitt nach eigenen Angaben offenbar einen Knochenbruch am Arm, als er von einem Pferd getreten wurde.

Unterdessen wurden zwei Bewohner der nahe gelegenen jüdischen Ortschaft Psagot vorläufig festgenommen. Sie hatten Armeeuniformen, Nachtsichtgeräte und Drahtzangen im Kofferraum ihres Fahrzeugs.

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