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Prosor: Sicherheitsrat muss Einzel-Anschläge verurteilen

NEW YORK / TEL AVIV (inn) – Das Schweigen der Vereinten Nationen zu Anschlägen wie dem Messer-Angriff in Tel Aviv legitimiert Terror. Diese Kritik hat der israelische UN-Botschafter Ron Prosor am Mittwoch vor dem Weltsicherheitsrat geäußert.
Illustriert seine Vorwürfe an die Palästinenser durch Karikaturen: Ron Prosor (Archivbild)

Nach dem Messer-Attentat in einem Tel Aviver Bus hatte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu die Hetze der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) mit verantwortlich gemacht. Diesen Vorwurf brachte Botschafter Prosor auch in den Weltsicherheitsrat ein: „Wer hat heute auf Unschuldige eingestochen? Nicht allein der Terrorist aus Tulkarm. Die palästinensische Hetze hat auf sie eingestochen“, zitiert ihn die Tageszeitung „Ma‘ariv“.
Der israelische Diplomat ergänzte: „Der zunehmende Extremismus in der Welt hat auf sie eingestochen, die Staaten, die Terror finanzieren, haben auf sie eingestochen.“ Sie alle seien am Morgen in diesem Bus in Tel Aviv gewesen.
Von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon forderte Prosor eine sofortige Verurteilung des Anschlages und kritisierte dabei PA-Präsident Mahmud Abbas (Abu Masen): „Die Hamas, eine Terror-Organisation, der Partner, den Abu Masen für seine Regierung gewählt hat, hat den Anschlag begrüßt und Palästinenser ermutigt, weiter Terrorangriffe zu verüben. Der Sicherheitsrat hat kein Wort gegen die Terrorwelle gesagt, die sich in den letzten Monaten gegen Israelis richtete. Dieses Schweigen verleiht den Terroristen und ihren Finanziers Legitimation. Der Rat muss die letzten Anschläge und die Zunahme der palästinensischen Hetze verurteilen, und auch die Staaten anprangern, die den Terror unterstützen.“

Karikaturen verherrlichen Attentat

Vor dem Sicherheitsrat stellte Prosor zudem Karikaturen vor, die Palästinenser nach dem Angriff in den sozialen Netzwerken verbreitet hatten. Eine Zeichnung stammt von der im Gazastreifen ansässigen Nachrichtenagentur „Safa“. Sie zeigt ein bluttriefendes Messer in den palästinensischen Farben. Auf einer israelischen Flagge, die am Boden liegt, sind Blutstropfen zu sehen. Das Bild trägt die arabische Überschrift: „Guten Morgen, Tel Aviv“.
Eine weitere Karikatur stellt den Attentäter dar, der sich über den Angriff freut. Aus einem israelischen Bus fließt Blut. Im Hintergrund steht ein Schild mit der Aufschrift: „Besetztes Tel Aviv“.

Frankreich solidarisch mit Israel

Unterdessen hat Frankreich den Anschlag in dem Bus verurteilt. Aus dem Außenministerium hieß es laut „Ma‘ariv“: „Wir wollen unsere Solidarität mit dem Volk und den Behörden in Israel kundtun. Frankreich ist für den Kampf gegen den Terror mobilisiert, gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft.“
Der französische Botschafter in Tel Aviv, Patrick Maisonnave, erklärte: „Ich habe mit Entsetzen die Nachricht von dem Anschlag aufgenommen, der heute Morgen in Tel Aviv verübt wurde und bei dem 13 Menschen teils schwer verletzt wurden. Frankreich verurteilt diesen Terrorangriff scharf, der sich nur wenige Tage nach den Anschlägen ereignet hat, die die Stadt Paris getroffen haben. Ich möchte im Namen des französischen Volkes unsere volle Solidarität mit den Behörden und dem Volk Israel ausdrücken und allen Verletzten des Anschlages eine schnelle Genesung wünschen. Aus Frankreichs Sicht war der Kampf gegen den Terror die höchste Priorität, und er wird es weiterhin sein.“

Attentäter durch islamistische Fernsehprogramme inspiriert

Der Rettungsdienst „Roter Davidstern“ hat nach eigenen Angaben infolge des Attentates 21 Menschen behandelt. Von ihnen sind vier schwer verwundet. Zwölf Patienten hatten einen Schock erlitten. Mittlerweile befinden sich alle Verletzten außer Lebensgefahr.
Mehrere Passagiere lobten die schnelle Reaktion des 62-jährigen Busfahrers Herzl Biton. Er hatte sich gegen den Angreifer gewehrt und auf die Bremse gedrückt, so dass der Palästinenser ins Wanken geriet. Zudem öffnete er die Tür, obwohl auf ihn eingestochen wurde. Dadurch hätten mehrere Menschen Zeit gewonnen, um den Bus zu verlassen. Biton selbst befindet sich auf der Intensivstation. Der Attentäter hat ihm mehrmals in den Magen gestochen, innere Organe sind beschädigt. Er ist nach der Notoperation wieder bei Bewusstsein, wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet.
Bei dem Angreifer handelt es sich um Hamsa Matruk aus Tulkarm im Westjordanland. Der 23-jährige Palästinenser erzählte dem israelischen Inlandsgeheimdienst Schabak, ein Motiv für die Tat sei Rache gewesen – sowohl für die Militäroperation „Starker Fels“ im Gazastreifen, als auch für die jüngsten Unruhen auf dem Tempelberg. Motiviert hätten ihn auch radikal-islamische Fernsehprogramme, fügte er gemäß der Onlinezeitung „Times of Israel“ hinzu. Matruk hielt sich illegal in Israel auf.
Am Donnerstag nahm die Polizei in Ra‘anana, nördlich von Tel Aviv, einen weiteren Palästinenser fest, der ebenfalls kein Visum besitzt. Er versuchte, auf die Beamten einzustechen. Bei seiner Durchsuchung entdeckten die Sicherheitskräfte ein zweites Messer. Verletzt wurde niemand.

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