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Pro-palästinensische Ausstellung in USA beendet

BOSTON (inn) – Eine US-amerikanische Universität hat eine Kunstausstellung aufgelöst, die sich mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt beschäftigte. Die Kunstwerke palästinensischer Jugendlicher seien zu einseitig, lautete die Begründung.

Ein Bild eines zwölfjährigen palästinensischen Mädchens etwa zeigt einen Erwachsenen und ein Kind, die sich vor einem Geschützfeuer ducken. Im Hintergrund ist ein als Schlange dargestellter Davidsstern zu sehen. Das Bild ist unterschrieben mit den Worten „Frieden über Palästina“.

Initiiert hat die Ausstellung die 27-jährige Studentin Lior Halperin von der Brandeis-Universität in Boston (US-Bundesstaat Massachusetts). Die Kunstausstellung stand unter dem Motto „Die Künste der Errichtung des Friedens“. Halperin wollte damit zeigen, wie Musik, Malerei und Poesie dazu beitragen können, den israelisch-palästinensischen Konflikt zu lösen.

Laut der Zeitung „The Boston Globe“ nahm die Studentin Kontakt zu einer Freundin auf, die in einem Flüchtlingslager bei Bethlehem arbeitet. Diese ließ Jugendliche Bilder vom palästinensischen Leben malen.

Halperin wollte ihrer Universität mittels der Kunst eine alternative, ausgewogene Sichtweise des israelisch-palästinensischen Konfliktes bringen. Sie sagte: „Für mich war dies eine Gelegenheit, der Brandeis-Universität die palästinensische Stimme zu bringen, die von einem israelischen oder amerikanischen Juden nicht gesprochen oder gehört wird, die aber direkt von den Palästinensern kommt.“ Aber offenbar sei dies „zu viel für Brandeis“, so die Studentin.

Denn die Bilder wurden innerhalb von vier Tagen wieder abgenommen, weil sich viele Studenten beschwerten. Ihr Vorwurf lautete, die Kunstwerke schilderten nur einseitig den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Die Ausstellung sei ein Missklang, es fehle der Kontext und die Darstellung der israelischen Sichtweise. Der Sprecher der Brandeis-Universität, Dennis Nealon, bemerkte: „Die Leute sagten ‚Was ist das?‘, ‚Was versucht dies zu sagen?‘ oder ‚Sollte dies eine ausgewogene Perspektive sein?'“

Auch der Direktor des Internationalen Zentrums für Ethik, Recht und öffentliches Leben an der Brandeis-Universität, Daniel Terris, äußerte sich zu der Ausstellung. Wenn Studenten auf eine starke und negative Weise reagierten, ohne Kontext und Struktur, so sei dies eine aussagekräftige Konversation.

Die Brandeis-Universität in Boston war im Jahr 1948 von amerikanischen Juden gegründet worden. Laut „The Boston Globe“ ist die Hälfte der Studenten jüdisch.

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