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Premierminister von Malta in Israel

JERUSALEM (inn) – Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat am Dienstag den maltesischen Regierungschef Joseph Muscat in Jerusalem empfangen. Dieser wird auf seiner dreitägigen Nahostreise von Politikern und Unternehmern begleitet.
Bei seinem Treffen mit Muscat (l.) kritisierte Netanjahu erneut das iranische Atomprogramm.

„Ich denke, das ist der erste Besuch eines maltesischen Premierministers in Israel“, sagte Netanjahu zum Auftakt des Treffens mit Muscat laut einer Mitteilung des israelischen Außenministeriums. „Er zeigt klar, wie dramatisch unsere bilateralen Beziehungen im vergangenen Jahrzehnt gewachsen sind. Wir arbeiten in den verschiedensten Bereichen zusammen und haben beide von dieser Zusammenarbeit profitiert.“ Er ergänzte: „Malta hat historische Wurzeln im Mittelmeer. Wir auch.“ Netanjahu kündigte einen Gegenbesuch in dem Inselstaat an.
Während des Gesprächs mit Muscat äußerte sich der israelische Regierungschef ablehnend bezüglich einer Entschärfung der Sanktionen gegen den Iran: „Wir wollen eine friedliche Welt. Das schließt nicht einen Iran mit ein, der ein Potential an Atomwaffen behält. Wir sind zwei Demokratien, die nach Fortschritt, Wohlstand und Frieden streben. Ich bin sicher, dass Ihr Besuch hier einen Beitrag zu jenem Ziel leisten wird.“
Einem Bericht der Zeitung „Times of Malta“ zufolge thematisierte Muscat die Tragödie vor Lampedusa. Unter den Todesopfern aus dem gekenterten Boot waren auch syrische Flüchtlinge. Dies unterstreiche die Bedeutung von Stabilität in der Region.
Der Premierminister von Malta kam auch mit dem Knessetvorsitzenden Juli Edelstein zusammen. Dabei ging er nach Angaben seiner Regierung auf Bereiche ein, in denen Malta Israel helfen könne. „Wir können ehrliche Vermittler innerhalb der EU sein“, sagte er in diesem Zusammenhang. Er betonte, dass sein Land die Zweistaatenlösung unterstütze. Edelstein entgegnete: „Malta ist ein guter Freund, der in der Europäischen Union vertreten ist. Wir freuen uns, miteinander zu kooperieren.“

Zusammenarbeit im Gesundheitswesen

Zu Muscats Delegation gehören unter anderen Außenminister George Vellam, Tourismusminister Karmenu Vella und der Abgeordnete Charles Buhagiar. Die beiden Botschafter, Simon Pullicino and Oren David, unterzeichneten einen Aktionsplan für die Gesundheitsdienste. Dieser beruht auf einer Absichtserklärung aus dem Jahr 2005. Im Mittelpunkt steht die Behandlung von Krebspatienten. Der maltesische Regierungschef bezeichnete das israelische Gesundheitswesen als „Weltklasse“.
Seit 2010 haben die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern deutlich zugenommen. Im vergangenen Jahr exportierte Malta Waren im Wert von 84 Millionen Euro nach Israel. Davon waren rund 80 Prozent Mineralien und Ölprodukte, heißt es in der „Times of Malta“. Die Importe aus Israel beliefen sich auf 99,6 Millionen Euro. Die Fluggesellschaft „Air Malta“ bietet derzeit drei Flüge pro Woche nach Tel Aviv an. Dies habe den Tourismus angekurbelt. Die mitgereisten Geschäftsleute wollen die wirtschaftlichen Beziehungen weiter ausbauen.
Muscat will in Israel unter anderen auch Staatspräsident Schimon Peres treffen. Am Donnerstag reist die Delegation weiter nach Ramallah. Dort ist ein Gespräch mit dem Premierminister im Westjordanland, Rami Hamdallah, geplant.

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