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Präsident des Jüdischen Weltkongresses regt Israels NATO-Aufnahme an

BERLIN (inn) - "Israel als demokratisches, westliches Land gehört in die NATO" - diese Ansicht äußerte der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, in einem Beitrag für die Dienstagsausgabe der Tageszeitung "Die Welt".

„Im Nahen Osten ist Israel die einzige Demokratie. Dort gelten die Menschenrechte, auch die Religionsfreiheit, dort dürfen die Menschen wählen, Journalisten berichten und Gerichte die Einhaltung der Gesetze – auch durch Spitzenpolitiker – kontrollieren. Und das, obwohl die Rahmenbedingungen für eine Demokratie westlichen Typs dort wesentlich schwieriger aufrecht zu erhalten sind als beispielsweise in Amerika oder in Deutschland“, so Lauder.

Der jüdische Staat sei fast täglich terroristischen Angriffen ausgesetzt und sein Existenzrecht werde dauernd in Frage gestellt. Israel sei von Feinden umgeben, bis auf Ägypten und Jordanien. Es sei daher kein Wunder, „dass sich die Israelis Sorgen machen, wohin die arabische Welt nun driftet“. Eine Einmischung des Westens in die Freiheitsbewegung der arabischen Staaten wäre möglicherweise kontraproduktiv, schrieb Lauder. Allerdings müsse der Westen ein „klares Signal“ geben: „Israel als demokratisches, westliches Land gehört in die Nato, zumindest in deren politische Struktur! Übrigens nicht nur zu seinem eigenen Schutz, sondern auch zum Schutz jener Werte, die nun auch in der arabischen Welt immer populärer werden.“

Da nicht klar sei, „wohin in der arabischen Welt die Reise geht“, brauche Israel „belastbare Sicherheitsgarantien“. Eine Aufnahme in die NATO wäre ein „eindeutiges Zeichen, dass kein anderes Land es je wieder wagen sollte, Hand an Israel zu legen“. Lauder warnte vor weiterer Unentschlossenheit in der Angelegenheit. Dies ermutige Israels Feinde dazu, ihre Angriffe auf den jüdischen Staat zu intensivieren. Der Beitrag in „Der Welt“ ist unter www.welt.de abrufbar.

Obwohl Israel kein NATO-Mitglied ist, arbeitet es in mehreren Bereichen eng mit dem Verteidigungsbündnis zusammen, unter anderem bei der Bekämpfung des Terrorismus. Es gibt zudem einen Austausch von Geheimdienstinformationen und Expertenwissen im Sicherheitswesen sowie gemeinsame Militärübungen.

Israelische Regierungs- und Militärvertreter sind unterdessen geteilter Meinung über einen NATO-Beitritt. Befürworter erhoffen sich dadurch ein erhöhtes Abschreckungspotenzial. Gegner beharren unter anderem darauf, dass die Sicherheit des Landes nur durch militärische und politische Unabhängigkeit gewährleistet sei. Sie vertreten die Ansicht, dass Israel im Falle eines Angriffs seine Abwehrmaßnahmen nicht erst mit der NATO abstimmen könne.

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