Polnischer Botschafter überreicht Beglaubigungsschreiben

Von Israelnetz

Erstmals seit vier Jahren hat Polen wieder einen Botschafter in Israel. Maciej Hunia überreichte am Montag dem israelischen Präsidenten Jizchak Herzog sein Beglaubigungsschreiben. Seit Oktober war er bereits als Gesandter seines Landes in Israel. In dieser Rolle widersprach er der Auffassung, Israel verübe im Gazastreifen einen Genozid. Zwischen den Ländern kam es zuletzt immer wieder aus unterschiedlichen Gründen zu Spannungen. So beklagte Israel, die Regierung in Warschau versuche, die Kollaboration polnischer Bürger mit den Nazis kleinzureden. (df)

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11 Antworten

  1. Nicht nur die Polen reden die Kollaboration mit den Nazis klein, die Franzosen sind Weltmeister darin. Alle Franzosen waren bekanntlich im Widerstand…nach dem Krieg hat man sich dann ausgetobt an jungen Frauen, die dem Feind zu tief in die Augen geschaut haben.

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  2. Spannungen kann man überbrücken, Antisemitismus nicht. Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Polen und Israel. Polen ist auch eines der wenigen Länder, das Nethanjahu trotz Haftbefehls nicht festnehmen würde.

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    1. @ Ella

      Ja, weil die wissen, was sie wollen und das selbstbewusst vertreten. Die ziehen ihr Ding durch, nicht wie unsere Regierungs-Politiker, die zwar die „Liste der Schande“ nicht unterschrieben haben, sich aber ständig „aus großer Sorge um Gaza“ entschuldigen für ihre Solidarität mit Israel.

      Kaum noch auszuhalten, unsere sich für ihre Solidarität beschämt windenden Politiker zu hören und zu sehen. Frage mich, wie lange es noch dauert, bis auch unsere Regierung vollends einknickt. Sie quälen sich schon sehr mit ihrer „deutschen Staatsräson“ und ich denke, sie würden sich lieber heute als Morgen endlich von diesem Joch befreien, trauen sich aber noch nicht recht und warten auf einen günstigen Anlass dafür. Eine Schande, dieses Trauerspiel unserer CDU-geführten Regierung hätte ich nicht für möglich gehalten!

      Meine Güte, wann begreift die Welt eigentlich, dass wir gerade Terroristen den Teppich ausrollen! Eine unfassbare Umkehr zwischen Recht und Unrecht, die sich da vor aller Augen abspielt.

      In Gaza regieren nach wie vor Terroristen, man möchte es in die Welt heraus schreien, aber niemand hört zu.

      Und die wahren Gründe für das Abrücken von Israel sind sicherlich nicht im erwachenden Gewissen und Mitgefühl der Weltgemeinschaft mit der so arg leidenden Gaza-Bevölkerung zu finden. Da gibt es noch ganz andere Bevölkerungsgruppen auf der Welt, die unsere Aufmerksamkeit und Solidarität verdient hätten und vergeblich darauf hoffen.

      Vielmehr spielen knallharter Antisemitismus verschiedenster Prägung und monetäre Gesichtspunkte eine Rolle beim Verrat an Israel.

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  3. Die Tatsache, dass Polen zum erstmal seit 4 Jahren wieder einen Botschafter in Israel hat, ist ein gutes Zeichen dafür, dass sich die politische Beziehung zwischen Israel und Polen wieder ein wenig gebessert hat.

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  4. Die bilateralen prekären Beziehungen zwischen Deutschland und Polen und zwischen Deutschland und Israel sind außenpolitisch vermutlich die delikatesten und spannendsten, die wir als Deutschland pflegen dürfen und können, wobei die Beziehungen zu Polen als unser Nachbarland nicht immer frei von heftigen Irritationen sind. Die 1020ig jährige Beziehungsgeschichte zwischen Deutschen und Polen ist geprägt von fruchtbaren historischen Verflechtungen und den Versöhnungsbemühungen der letzten 50 Jahren, jedoch vor allem vom furchtbaren deutschen Überfall, der Besatzung Polens und den Massenmorden an Polen und der jüdisch-polnisch ehemaligen großen Minderheit Polens. Verschwiegen werden sollte nicht der Antisemitismus in Polen, dies aber nicht als „Aufrechnung“ dafür was Deutsche in Polen an Polen und polnischen Juden angetan haben. Was die Beziehungen zwischen Israel und Polen angeht: erinnert sei an das Engagement und die Versöhnungsarbeit eines Wladyslaw Bartoszewski: früh suchte er den Kontakt zu jüdischen Überlebenden auch vor dem Hintergrund antisemitischer Vorfälle im Nachkriegspolen. Bartoszewski erste Auslandsreise führte ihn 1963 (! ) nach Israel, wo er auch mit Kämpfern des Warschauer Ghetto-Aufstandes zusammentraf. Als Außenminister Polens war auch ein großer Vorreiter der polnisch-deutschen Versöhnungsbemühungen.

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    1. Ihre Sympathie für Polen in allen Ehren. Was indes den polnischen Antisemitismus betrifft, die Kollaboration mit den Nazis , empfehle ich, den Dokumentarfilm „Shoah“ von Claude Lanzmann anzusehen. Das ist kein Vergnügen, aber man ist hinterher schlauer. Es geht nicht darum, irgendetwas zu relativieren, es geht um Fakten.

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