JERUSALEM (inn) – Die israelische Polizei hat alle Waffenscheinbesitzer dazu aufgefordert, über die Pessach-Feiertage ihre Waffen mit sich zu führen. Seit der Tötung von Scheich Ahmed Jassin herrscht bei den Sicherheitskräften erhöhte Alarmbereitschaft, die während der Feiertage beibehalten wird.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Montag, die Absichten der Terroristen hätten sich nach Jassins Tod noch verstärkt. Während der Kabinettssitzung am Sonntag warnte er: „Terror-Organisationen, speziell die Hamas, werden alles versuchen, zum Pessach-Fest einen großen Angriff zu unternehmen.“
Tausende Polizisten werden, unterstützt von Soldaten der israelischen Armee, die Betenden und die Urlauber während des Pessach-Festes beschützen, das Montagabend begonnen hat. David Baker vom Büro des Premierministers sagte gegenüber „Ha’aretz“: „Wir Israelis sehen Pessach gelassen entgegen – dem Fest der Freiheit. Doch gleichzeitig treffen wir spezielle Vorkehrungen gegen die vielfältigen Terrorangriffe derer, die unsere Vernichtung wollen“.
Die Sicherheitsdienste hatten im Vorfeld mehr als 60 Terrorwarnungen erhalten. Doch bisher habe es keine konkreten Nachweise gegeben. Die Polizei errichtet Straßensperren, stellt Wachmänner vor Synagogen auf und sorgt für zusätzliche Bedienstete an den „100“-Notrufnummern. Außerdem werden mehr Kontrollen an den Grenzen durchgeführt, besonders in den Gebieten rund um Jerusalem, in denen der Sicherheitszaun noch nicht fertiggestellt ist. Auch Razzien gegen Waffenschmuggler und gezielte Tötungen schließt die Polizei nicht aus.
Ein Sicherheitsbediensteter sagte, zwei Erfolge im Anti-Terror-Kampf könnten die Feiertage etwas sicherer gemacht haben: israelische Sicherheitskräfte deckten einen Terrorplan der Fatah von Bethlehem und einer Hamas-Zelle in Nablus auf. Etwa 40 Mitglieder der zwei Gruppen wurden festgenommen.