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Polizei verhindert Unruhen am Tempelberg

JERUSALEM (inn) – Die Polizei hat gewaltsame Zusammenstöße auf dem Jerusalemer Tempelberg am Wochenende verhindert. Dem Hamas-Führer im Westjordanland gelang es trotz Absperrung, die Stätte zu betreten und von dort eine Fernsehansprache zu halten.

Die jüdische ultra-nationalistische Gruppe „Revava“ hatte vorige Woche zu einer Massendemonstration auf dem Tempelberg aufgerufen. Sie hatte mehrere Tausend Menschen erwartet. Die rechtsgerichteten Aktivisten wollten dagegen demonstrieren, dass es Juden nicht erlaubt ist, an der heiligsten Stätte des Judentums zu beten.

Moslemische Gruppen hatten ihrerseits damit gedroht, die jüdische Kundgebung mit Demonstrationen zu stören. Die drei größten Terror-Organisationen, Hamas, Islamischer Dschihad und die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, hatten Angriffe angekündigt.

Die Polizei riegelte daraufhin den Tempelberg am Sonntag ab und verbot jede Massenkundgebung. Nur Männer über 40 Jahren und Frauen durften zum Beten auf den Tempelberg mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom gehen. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, waren mehr als 3.000 Polizisten im Einsatz.

Die Polizei nahm 31 jüdische Demonstranten fest. Die meisten von ihnen, darunter 13 Jugendliche, wurden anschließend wieder freigelassen. Sie mussten Jerusalem jedoch verlassen und dürfen die Stadt zwischen 12 Stunden und fünf Tagen nicht wieder betreten. Unter ihnen ist auch der Chef von „Ravava“, David Ha´Ivri. Dieser kündigte an, im kommenden Monat erneut ein Gebetstreffen auf dem Tempelberg abhalten zu wollen.

Während die Polizei am Tempelberg die Situation unter Kontrolle hatte, randalierten einige Hundert palästinensische Jugendliche an verschiedenen Stellen in der Altstadt. Sie warfen Steine und Flaschen auf Polizisten; dabei wurden drei Polizeibeamte und zwei Palästinenser leicht verletzt. Die Polizei nahm acht Palästinenser fest. Einer von ihnen hatte sich als Frau verkleidet und sich so Zugang zum Tempelberg verschaffen wollen.

Trotz der Sicherheitsvorkehrungen gelang es dem Führer der radikal-islamischen Hamas im Westjordanland, Scheich Hassan Jusef, den Tempelberg am Sonntagmorgen zu betreten. Von dort hielt er eine Rede, die live im arabischen Fernsehsender Al-Dschasira übertragen wurde. Darin rief er alle Moslems in der Welt dazu auf, die Al-Aksa-Moschee „zu retten“ und Jerusalem „von den Juden zu befreien“. Die Polizei nahm Jusef später an einem Grenzkontrollpunkt fest und brachte ihn zurück ins Westjordanland.

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