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Polizei gelingt großer Schlag gegen Drogenhändler

Die Polizei im Gazastreifen hat allein im Januar Drogen im Wert von rund sechs Millionen Dollar beschlagnahmt. Sie beklagt zu milde Strafen für die Dealer und fordert zusätzliche Einsatzkräfte an.
Im Januar stellte die Polizei allein 100 Kilogramm des Rauschmittels Marihuana sicher (Symbolbild)

GAZA (inn) – Die Polizei im Gazastreifen hat im Januar mehr Drogen konfisziert als im gesamten Jahr 2016. Acht bedeutende Drogenhändler seien festgenommen worden, teilte die Polizei nach einem ihrer erfolgreichsten Einsätze im Kampf gegen den Drogenhandel mit.

Wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet, wurden bei dem jüngsten Coup der Polizei 100 Kilogramm Marihuana mit einem Verkaufswert von etwa fünf Millionen Dollar beschlagnahmt. Zudem wurden rund 250.000 Tramadol-Tabletten sichergestellt. Zehn dieser Pillen kosteten auf den Straßen im Gazastreifen zwischen 35 und 45 Dollar. „Es war ein großer Deal für uns. Die Schmuggler hatten geplant, die Drogen im Gazastreifen zu lagern, um sie durch ihre Dealer in den kommenden Monaten im gesamten Gebiet zu verkaufen“, erklärte der Leiter von Gazas Anti-Drogen-Einheit, Ahmed al-Kidra.

Der Polizist forderte härtere und abschreckende Strafen für Drogenhändler. Von den Gerichten verhängte mildere Strafen in den vergangenen Jahren hätten mit dazu geführt, dass der Drogenhandel zugenommen habe. Auch ein Berater des Generalstaatsanwalts, Jehja Al-Farra, sprach sich für eine härtere Bestrafung aus. Er erinnerte an einen Fall im Jahr 2009, bei dem ein Drogendealer zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war.

Al-Kidra und Al-Farra forderten zudem mehr Polizisten für das Drogendezernat. Zudem müssten weitere medizinische Einrichtungen geschaffen werden, um Drogenabhängig zu behandeln.

Per Katapult über die Grenze

Dem Bericht zufolge erfolgte der Drogenschmuggel bis zum Jahr 2013 vor allem über ein Tunnelnetzwerk im Grenzgebiet zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Ägypten geht jedoch massiv gegen diese Schmuggeltunneln vor und hat in den vergangenen Jahren Hunderte von ihnen geflutet oder gesprengt. Die palästinensischen und ägyptischen Schmugglerbanden hätte daher neue Wege gefunden, um Drogen in den Gazastreifen zu bringen. So würden unter anderem kleine Mengen von ägyptischem Gebiet aus über den Grenzzaun in den Gazastreifen katapultiert. Auch Waren, die über Israel nach Gaza eingeführt werden, würden als Drogenverstecke genutzt.

Von: dn

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