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Israels Arbeitslosenquote sinkt

JERUSALEM (inn) – Trotz sinkender Arbeitslosenquote in Israel bleibt die Mehrheit der ultra-orthodoxen Männer sowie die der arabischen Frauen ohne feste Beschäftigung. Die Regierung will sich für eine Verbesserung der Situation einsetzen.
Die Beschäftigungsrate der ultra-orthodoxen Männer lag im Jahr 2014 bei 45 Prozent.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind die Arbeitslosenzahlen deutlich gesunken, zeigt eine Statistik der Zentralbank Israels. Lag die Arbeitslosenquote Ende 2014 noch bei 6,4 Prozent, konnte für das zweite Quartal dieses Jahres ein Rückgang auf 5 Prozent vermeldet werden. Dennoch gebe es eine deutlich geringere Beschäftigungsquote unter den haredischen Männern und den arabischen Frauen, schreibt die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Unter den männlichen ultra-orthodoxen Juden seien im vergangenen Jahr lediglich 45 Prozent in einem Arbeitsverhältnis gewesen, bei den arabischen Frauen seien es 33 Prozent gewesen, heißt es weiter. Ein Haushaltsentwurf zeige, dass die Regierung Lösungen für diese Situation finden möchte. Die Wachstumsrate auf dem Arbeitsmarkt sei bisher ein entscheidender Faktor für die israelische Wirtschaftsstabilität gewesen, selbst während der weltweiten Finanzkrise 2008, meldet die Tageszeitung.

Israels Beschäftigungszahlen höher als OECD-Durchschnitt

Eine positivere konjunkturelle Entwicklung sei im vergangenen Jahrzehnt unter den 25- bis 64-jährigen Israelis festgestellt worden, teilt die Zentralbank mit. Hier habe es einen Anstieg der Beschäftigungsrate von 66,9 Prozent im Jahr 2000 auf 75 Prozent 2014 gegeben. Damit sei der Prozentsatz der Beschäftigungszahlen Ende 2014 in Israel um 3,7 Prozent höher gewesen als der Durchschnitt in den Staaten der „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ (OECD). Gleichzeitig seien die Arbeitslosenzahlen stetig gesunken. Hier habe ein Rückgang von 13,6 Prozent im Jahr 2003 auf etwa 5,9 Prozent im Jahr 2014 stattgefunden.

Haredische Männer und arabische Frauen

Das Finanzministerium führe das Wachstum der Beschäftigungsquoten auf den Anstieg des Bildungsniveaus und den Rückgang von staatlichen Förderprogrammen zurück, berichtet „Yediot Aharonot“. Die Bevölkerung werde dazu angehalten, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren, statt Hilfsleistungen des Landes zu beanspruchen. Trotz der wachsenden Zahlen gebe es einen anhaltenden Niedrigstand unter den arabischen Frauen und den ultra-orthodoxen Männern. So seien im Vorjahr nur 45 Prozent der Haredim in einem Arbeitsverhältnis gewesen – im Vergleich zu 75 Prozent der arabischen und 86 Prozent der nicht-orthodoxen jüdischen Männer. Bei den arabischen Frauen seien es insgesamt 33 Prozent, im Vergleich zu 71 Prozent der haredischen und 80 Prozent der nicht-orthodoxen jüdischen Frauen. In den OECD Ländern seien im Durchschnitt 81 Prozent der Männer und 63 Prozent der Frauen berufstätig. Obwohl die Geburtenrate in der arabischen und ultra-orthodoxen Gemeinschaft höher sei als in der übrigen israelischen Gesellschaft, sei die Integration in den Arbeitsmarkt wesentlich geringer, merkt der Zeitungsbericht an. Dies könne zu einem Rückgang der Beschäftigungszahlen insgesamt um 2 Prozent bis zum Jahr 2020 führen, sofern die Regierung nicht eingreife. Das Ministerium für Wirtschaft habe die kritische Lage aber bereits erkannt und wisse um die anstehenden Herausforderungen, schreibt die Tageszeitung. Es habe Hilfsmaßnahmen umgesetzt, die schon ihre Wirkung gezeigt hätten. Darunter seien Workshops, Beratung der Studierenden sowie die Schaffung von Anreizen für Arbeitgeber. (dhk)

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