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Jordanien schließt Aarongrab nach Besuch jüdischer Pilger

Weil Juden am Grab von Moses Bruder Aaron gebetet haben sollen, hat Jordanien das weitere Betreten der Stätte verboten. Der israelische Reiseleiter beschwert sich über einen demütigenden Umgang mit seiner Gruppe. Die Behörden untersuchen den Fall.
Das Grab von Aaron, dem Bruder des Mose, ist laut der Tradition auf dem Berg Hor in der Nähe von Petra

AMMAN / JERUSALEM (inn) – Nachdem Bilder und ein Video betender Juden am Grab von Aaron öffentlich wurden, hat Jordanien die Stätte im Süden des Landes geschlossen. Das Kabinett des arabischen Landes teilte laut der jordanischen Internetseite „ammonnews.net“ mit, dass niemand ohne Erlaubnis des zuständigen Ministeriums die Örtlichkeit betreten dürfe.

Hintergrund sei das laut jordanischer Medien „illegale“ Betreten „des Heiligtums ohne Wissen des Ministeriums“. Rund 500 israelische Touristen seien am Donnerstag in Petra angekommen und hätten „religiöse Talmud-Gottesdienste am Grab von Aaron gehalten“. Aaron, der biblische Hohepriester und Bruder des Mose, liegt der Tradition nach auf dem Berg Hor (Dschabal Harun), in der Nähe von Petra, im Süden Jordaniens begraben.

Aufgrund des Vorfalls wies der Waqf die Schließung an. Die Behörde ist für die Aufsicht der islamischen Stätten in Jordanien und auf dem Tempelberg in Jerusalem zuständig. Das Ministerium für Islamische Stiftungen und Angelegenheiten werde den Fall untersuchen, hieß es weiter.

Reiseleiter: „Religiöse Gewänder beschlagnahmt“

Die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“ interviewte den Reiseleiter der israelischen Touristen, Roni Ajalon. Er sagte, die jordanischen Behörden hätten die Reisenden mit ihrer Kontrolle gedemütigt. „Jedes Jahr begleitet ein jordanischer Guide und ein Polizist die Gruppe. Alles ist organisiert, aber dieses Jahr war es zu viel“, äußerte sich Ajalon und beschwerte sich über den Umgang. „Die Kopftücher der Frauen wurden abgenommen, alle religiösen Gewänder wurden beschlagnahmt.“

Weiter sagte der Reiseleiter der Zeitung: „Wir sind nicht gekommen, um Probleme zu machen.“ Als sie an der Stätte ankamen, hätten sie für einen Jungen gesungen, der seine Bar Mitzwa feierte. „Sie dachten, wir rezitieren Gebete.“

Israels Außenministerium teilte mit, dass es mit den jordanischen Kollegen in Verbindung stehe und den Vorfall prüfe. Neben Ägypten ist Jordanien das einzige arabische Land in Nahost, das einen Friedensvertrag mit dem jüdischen Staat hat.

Von: mab

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