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Türkei hofft auf muslimische Touristen

ANKARA (inn) - Die anhaltenden Spannungen zwischen der Türkei und Israel wirken sich auch auf den Tourismus aus. Zwei Drittel der Israelis, die in dem orientalischen Land Urlaub machen wollten, haben diesen wieder storniert. Nun haben islamische Führer Muslime in aller Welt dazu aufgerufen, eine Reise in die Türkei zu buchen, um den finanziellen Verlust für das Land einzuschränken.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ unter Berufung auf türkische Medien berichtet, haben seit der blutigen Erstürmung der „Gaza-Flotte“ am 31. Mai von mehr als 150.000 Israelis rund 100.000 ihren gebuchten Türkeiurlaub storniert. Für das Land sei dadurch ein Verlust von mindestens 400 Millionen Dollar entstanden.

Am Sonntag kündigte die Fluggesellschaft „Turkish Airlines“ an, die Anzahl ihrer wöchentlichen Flüge nach Israel um zehn Prozent zu reduzieren. Zudem soll der Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv aufgrund des Rückgangs der Touristenzahlen nun mit kleineren Maschinen angeflogen werden.

Mittlerweile haben islamische Führer Muslime in aller Welt dazu aufgefordert, ihren Urlaub nicht in den USA oder in Europa, sondern in der Türkei zu verbringen. „Die ‚Free-Gaza-Flotte‘ war ein großer Schritt, der die Türen geöffnet hat, um den internationalen Fokus auf die israelische Blockade des Gazastreifens zu richten und es war ein Versuch von türkischen Menschen, die an Gerechtigkeit glauben und ein Gefühl der tiefen Zugehörigkeit zu ihren islamischen Wurzeln haben, die Blockade zu brechen“, heißt es in einer von einflussreichen islamischen Gelehrten aus Katar unterzeichneten Erklärung. Die Stellungnahme wurde in zahlreichen arabischen Medien verbreitet.

Angaben des Online-Nachrichtenportals „hoteliermiddleeast.com“ zufolge ist die Zahl der Touristen aus Saudi-Arabien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman, Bahrain und Kuwait seit den Vorfällen vom 31. Mai stark gestiegen. Laut dem türkischen Generalkonsul in Dubai, Emin Kaja, habe dieser Besucherstrom die Türkei mehr als entschädigt. „Wir verlieren vielleicht 95 Prozent der Touristen aus Israel, aber wir werden durch Touristen von dieser Region um ein Vielfaches entschädigt“, so Kaja. Nach der Erstürmung der Flotte habe sich die Zahl der arabischen Touristen innerhalb von zwei Tagen um 20 Prozent erhöht. Die Urlauber aus den Golfstaaten würden zudem wesentlich mehr Geld ausgeben, als die Israelis.

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