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Ankunftsverbot für Reisende aus Südkorea und Japan

Angesichts der Gefahr durch das Coronavirus verstärkt Israel seine Schutzmaßnahmen. Die Pläne rufen auch Protest im In- und Ausland hervor. Mittlerweile sind zwei Infektionen im jüdischen Staat bekannt.
Flugreisende aus mehreren asiatischen Ländern dürfen vorerst nicht Tel Aviv ansteuern

JERUSALEM (inn) – Israel hat am Samstag ein Ankunftsverbot für Reisende aus Südkorea und Japan verhängt. Für Japan trat die Maßnahme am Montag in Kraft. Eine ähnliche Regelung gilt bereits für China, Thailand und Singapur. Der jüdische Staat ist nach Einschätzung von Beobachtern das Land mit den drastischsten Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus.

Das Gesundheitsministerium begründete den Schritt mit dem Anstieg der Infektionen in Südkorea und Japan. Zuvor hatten Ärzte in Südkorea bei neun zurückgekehrten Israel-Touristen das Coronavirus entdeckt; am Sonntag wurde diese Zahl auf 18 nach oben korrigiert. Israelis, die sich in der Nähe der Touristen aufhielten, mussten sich auf Anweisung des Gesundheitsministeriums in Heimquarantäne begeben. Auf den Seiten des Ministeriums ist der Reiseplan der Touristengruppe einsehbar.

Proteste gegen Quarantäne-Plan

Unter den neuen Vorgaben musste ein Flugzeug aus Südkorea mit den meisten Passagieren an Bord am Samstagabend zurückfliegen. Nur die zwölf israelischen Passagiere durften aussteigen. Das Ankunftsverbot trat zwei Stunden vor der Landung in Kraft. Die Regierung Südkoreas protestierte gegen den Schritt und forderte, von „unvernünftigen Maßnahmen“ gegenüber Südkoreanern abzusehen.

Unterdessen protestierten Bewohner der Siedlung Har Gilo südwestlich von Jerusalem gegen einen angeblichen Plan, 200 Touristen aus Südkorea auf einer dortigen Militärbasis zu Quarantänenzwecken unterzubringen. Die Protestler blockierten Straßen und verbrannten Reifen. In einem Brief an Verteidigungsminister Naftali Bennett kritisierten sie, der Plan gefährde die Einwohner des Siedlungsblocks Gusch Etzion und Jerusalems. Der Plan war Fernsehberichten zufolge eine Alternative zu der Möglichkeit, die Südkoreaner auszufliegen. Mittlerweile habe sich Regierungschef Benjamin Netanjahu für das Ausfliegen entschieden.

Um die Maßnahmen angesichts der Virusgefahr zu koordinieren, richtete Netanjahu zudem ein Sonderbüro unter der Leitung des Sicherheitsberaters Me’ir Ben Schabbat ein. Die beteiligten Experten treffen sich täglich, um die Lage einzuschätzen und entsprechende Maßnahmen in Erwägung zu ziehen.

Zwei Israelis infiziert

Unterdessen stellten Ärzte bei zwei der elf Israelis eine Infektion fest, die am Freitag vom Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ zurück nach Israel kamen. Sie befinden sich zusammen mit den anderen Kreuzfahrt-Touristen im Scheba-Krankenhaus in Tel HaSchomer unter Quarantäne.

Die Virusgefahr wirkt sich auch auf den Sport aus: Am Sonntag gab die Stadtbehörde von Tel Aviv bekannt, dass beim Marathon am Freitag keine Athleten aus dem Ausland antreten dürfen. Diejenigen, die aus dem Ausland anreisen wollten, erhalten eine Entschädigung. Mit der Maßnahme befolgt die Stadt Vorgaben des Gesundheitsministeriums. Beim Marathon im vergangenen Jahr kamen 2.500 der insgesamt 40.000 Läufer aus dem Ausland.

Von: df

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