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Israel reagiert mit Luftschlägen auf Raketenangriffe aus Syrien

In Reaktion auf Raketenangriffe vom Dienstag haben israelische Kampfjets Ziele in Syrien beschossen. „Wo auch immer Sie Ihre Oktopus-Arme ausstrecken – wir werden sie abhacken“, wandte sich Verteidigungsminister Bennett an die iranischen Führer.
Israelische Kampfjets beschossen in der Nacht auf Mittwoch sowohl syrische, als auch iranische Ziele (Symbolbild)

DAMASKUS (inn) – Die israelische Armee hat in der Nacht zu Mittwoch mit Luftschlägen in Syrien auf Raketenangriffe in der Nacht zuvor reagiert. Nach Armeeangaben nahm die Luftwaffe Ziele nahe Damaskus sowie in unmittelbarer Nähe zur israelischen Grenze ins Visier. Dabei seien sowohl die iranische Quds-Einheit als auch die syrische Armee beschossen worden, bestätigte Premierminister Benjamin Netanjahu.

Auf dem Internationalen Flughafen von Damaskus wurde eine iranische Anlage getroffen. Diese habe als Koordinationsstelle für den Transport iranischer Militärausstattung gedient, hieß es aus dem Militär. Luftabwehrsysteme der syrischen Armee seien beschossen worden, nachdem diese auf israelische Kampfjets gezielt hätten. Die Stationen, von denen am Dienstag Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden waren, waren hingegen kein Ziel der Operation.

Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien wurden bei den Luftschlägen 21 Menschen getötet, darunter 16 vornehmlich ausländische Kämpfer der iranischen Quds-Einheit oder irantreuer Gruppen. Laut syrischen Berichten gibt es auch zivile Verwundete.

Bennett: Werden Oktopus-Arme abhacken

Die israelische Armee hält nach Angaben eines Sprechers nun drei Szenarien für möglich: keine Reaktion seitens des Iran und seiner Verbündeten, eine geringe Reaktion oder eine heftigere Reaktion. Das Heimatfrontkommando verhängte allerdings keinerelei Sicherheitsauflagen für die Bewohner in Israels Norden. Auch Truppenverstärkungen gibt es nicht.

„Unsere Botschaft an die Führer des Iran ist simpel: Sie sind nicht länger immun“, sagte Verteidigungsminister Naftali Bennett am Mittwoch. „Wo auch immer Sie Ihre Oktopus-Arme ausstrecken – wir werden sie abhacken.“ Auch Blau-Weiß-Chef Benny Gantz stellte sich hinter die nächtliche Operation: „Selbst während einer instabilen politischen Phase werden wir jedes verantwortliche Vorgehen der Regierung unterstützen, das die Sicherheit der Bürger Israels stärkt“, nahm der ehemalige Armeechef auf die Probleme bei der Regierungsbildung Bezug.

„Wir ändern die Regeln“, zitierten mehrere israelische Medien zudem einen anonymen Vertreter aus dem israelischen Verteidigungsapparat. „Selbst wenn wir nur mit geringen Auswirkungen beschossen werden, reagieren wir“, sagte der Offizielle demnach und griff ebenfalls das Bild des Oktopus auf: „Den Kopf des Oktopus – Teheran – haben wir bisher nicht bedroht, aber wir fangen an, uns dem Kopf zu nähern.“

Kritik aus Russland

Russland, das in Syrien Diktator Baschar al-Assad unterstützt, zugleich jedoch in gutem Kontakt mit Israel steht, verurteilte die Luftschläge. Das israelische Vorgehen sei „falsch“ und verstoße gegen internationales Recht, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den russischen Vizeaußenminister Michail Bogdanow am Mittwoch. Die israelische Armee hat die Operation nach eigenen Angaben mit Russland koordiniert. Dies geschieht üblicherweise, um einen ungewollten Zusammenstoß zwischen den beiden Ländern zu verhindern.

Auslöser der Luftschläge in Syrien waren Raketenangriffe am Dienstagmorgen gewesen. Gegen fünf Uhr waren in mehreren israelischen Ortschaften am Hermon, darunter der Drusenstadt Madschdal Schams, sowie am Fuße der Golanhöhen Luftschutzsirenen ertönt. Das Abwehrsystem Eisenkuppel fing vier Raketen aus Syrien ab. Außenminister Israel Katz machte daraufhin den Iran für den Beschuss verantwortlich.

Von: ser

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