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Wie der israelische Panzer der Zukunft funktioniert

Die Frage, wie wichtig der Mensch noch im zukünftigen Panzermodell des israelischen Militärs ist, rückt bei der Präsentation neuer Prototypen in den Mittelpunkt. Noch wichtiger ist aber der Schutzaspekt der Soldaten.
Ein israelischer Soldat testet einen der neuen „Iron Vision“-Helme im Panzerprototyp

JERUSALEM (inn) – Das israelische Militär hat als Teil des Carmel-Programms drei neue Panzer-Prototypen vorgestellt. Dabei geht es um die Frage, wie autonom die zukünftige Panzertechnik der Israelis sein soll. Anhand der getesteten Modelle ist abzusehen, dass ein Schwerpunkt zum Schutz der Soldaten auf den visuellen Darstellungsmöglichkeiten im Panzer liegen wird.

Das Zeitalter von Fenstern und Luken ist vorbei. Die neue Panzergeneration setzt auf verschlossene Panzerkabinen, in denen die Soldaten auf Computerbildschirmen mit instinktiven Handbewegungen die Außenwelt über Kamera- und Sensorensysteme kontrollieren können. Auch ein Trend geht dahin, sich den Gepflogenheiten junger Menschen anzupassen. So lässt sich etwa das Panzermodell der staatlichen Luftfahrtindustrie mit Gamepads steuern, die auch von einer Playstation oder einer Xbox stammen könnten.

Einer der neuen Panzerprototypen, die am Sonntag vorgeführt wurden Foto: IDF
Einer der neuen Panzerprototypen, die am Sonntag vorgeführt wurden

Durchblick mit neuem Helmsystem

Die staatliche Verteidigungssystemfirma Rafael setzt in ihrem Modell auf Bildschirme mit Touchpads und Animationen. Die israelische Firma Elbit Systems Ltd. wiederum hat sich für ihr Modell Helme aus der Luftwaffe abgeschaut, die dem Soldaten einen virtuellen Rundumblick des Panzers geben. Die „Iron Vision“-Helme mit dem 360-Grad-Blick werden bereits von israelischen Panzereinheiten in der Praxis genutzt.

„Jetzt werden unsere Soldaten im verschlossenen Panzer sitzen und sind deutlich besser geschützt vor Scharfschützen“, erklärte Brigadegeneral Janiv Rotem gegenüber der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ die Modelle, die sich seit drei Jahren in der Entwicklung befinden. Das neue Panzermodell soll dank unterstützender Künstlicher Intelligenz nur noch von zwei anstelle von bisher üblichen vier Soldaten gesteuert werden.

Nach einem vollautomatisierten Panzersystem gefragt, sagte Rotem: „Am Ende des Tages ist es der Mensch in der Maschine, der die Entscheidung trifft. Man braucht jemanden, der mehr nachdenkt als eine Maschine.“ Ein Faktor dafür seien auch Unterbrechungen oder Störungen von Signalen, welche die Effektivität von autonomen Panzern im Kampf beeinträchtigen könnten. Allerdings gebe es im Verteidigungsministerium eine breite Diskussion über eine zukünftige Roboterarmee, die Menschen im Kampf schone. „Unsere Vision lautet, in 30 Jahren über deutlich mehr autonomes Potenzial zu verfügen“, sagte Rotem.

Von: mm

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