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Hamas-Vertreter rudert beim „Judenschlachten“ zurück

Juden nicht weltweit töten, sondern nur in Israel: Das ranghohe Hamas-Mitglied Hamad schwächt seine Äußerungen leicht ab. Offiziell distanziert sich auch seine Organisation.
Weltweit so viele Juden abschlachten, wie möglich: Diese Agenda hatte Hamas-Vertreter Fathi Hamad ausgerufen. Nun will er den Kampf aber auf das „zionistische Gebilde“ beschränken.

GAZA (inn) – Der ranghohe Hamas-Vertreter Fathi Hamad hat seine Äußerungen vom vergangenen Freitag teilweise zurückgenommen. In einer Rede an der Grenze des Gazastreifens hatte er gerufen: „Es gibt überall auf der Welt Juden und wir müssen jeden Juden durch Schlachten und Töten angreifen.“ Am Montag bekannte er sich nun auf der Webseite der Terror-Gruppe „zur von der Hamas beschlossenen Politik, den Widerstand auf die zionistische Besatzung zu beschränken, die palästinensisches Land an sich reißt und seine heiligen Stätten besudelt“. Er fügte hinzu, dass dieser Widerstand sowohl friedlich als auch mit Waffengewalt geführt werde.

Die Terror-Organisation hatte sich wenig zuvor distanziert: „Diese Äußerungen geben nicht die offiziellen Positionen der Bewegung wieder. Diese besagt, dass unser Konflikt mit der Besatzung ausgetragen wird, die unser Land besetzt hat und unsere heiligen Stätte befleckt, und nicht mit den Juden weltweit oder dem Judentum als Religion.“ Die Charta der Hamas benennt ihre Feinde allgemein als „Juden“. Obwohl die Organisation 2017 ein Papier mit der Losung herausgab, dass ihr Kampf sich nur gegen „das zionistische Projekt und nicht gegen Juden wegen ihrer Religion richtet“, hat die Hamas die alte Charta nicht widerrufen.

Auch PLO verurteilt Aufrufe zum Töten

Unterdessen hat der Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Saeb Erekat, die Äußerungen Hamads verurteilt: „Die gerechten Werte der palästinensischen Sache beinhalten Liebe zu Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit. Die abstoßende Äußerung von Hamas-Führer Fathi Hamad über Juden repräsentiert nichts davon.“ Gegenüber der Onlinezeitung „Times of Israel“ sagte Erekat, beim Anblick von Hamads Aussagen haben er sich gefühlt, als müsse er sich „übergeben“.

Der UN-Gesandte für den Nahen Osten, Nickolay Mladenov, nannte Hamads Äußerungen „gefährlich, abstoßend und hetzerisch“. Er twitterte: „Es darf keine Komplizenschaft mit einer solchen Rhetorik geben. Niemals!“ Der Direktor für Israel und Palästina der Organisation Human Rights Watch, Omar Shakir, schrieb: „Aufrufe zu Mord haben keinen Platz in einer Befreiungsbewegung und sollten in die Mülltonne der Geschichte verbannt werden.“

Fathi Hamad hatte in der Vergangenheit öfters zur Ermordung von Juden aufgerufen und dies als muslimische Pflicht bezeichnet.

Von: tk

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