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Iran erhöht Urananreicherung – USA schicken weitere 1.000 Soldaten

Inmitten verstärkter Spannungen mit dem Iran entsenden die USA weitere Truppen in die Region. Präsident Trump zieht eine „Rote Linie“, bei deren Überschreitung er in den Krieg ziehen will. Der israelische Premier Netanjahu fordert unterdessen harte internationale Sanktionen gegen das Regime.
Amerikanische Kriegsschiffe durchqueren die Straße von Hormus (Archivbild)

WASHINGTON / JERUSALEM (inn) – Zum wiederholten Mal in diesem Jahr stocken die USA ihre Truppen im Nahen Osten auf: 1.000 zusätzliche Soldaten sollen in der Region gegen „Luft-, See- und Bodenbedrohungen“ stationiert werden, teilte der geschäftsführende Verteidigungsminister Patrick Shanahan am Montag mit. Gleichzeitig betonte er: „Die Vereinigten Staaten suchen keinen Konflikt mit dem Iran.“

Zuvor hatten die USA einen Flugzeugträgerverband und eine Bomberstaffel an den Krisenherd verlegt. Hinzu kamen 1.500 Soldaten. Nach Explosionen auf zwei Öltankern in der Straße von Hormus vor wenigen Tagen verschärften sich internationale Sorgen um eine Eskalation des Konflikts. Die USA machen den Iran für die Angriffe verantwortlich. US-Präsident Donald Trump zeigte sich dennoch zurückhaltend. Auf die Frage, ob die Aktionen einen Krieg rechtfertigen, antwortete er in einem „Time Magazine“-Interview, er würde das mit einem „Fragezeichen“ versehen.

Nicht mehr weit bis zur Bombe

Für mehr Zündstoff sorgen Ankündigungen des Iran, seinen Verpflichtungen aus dem Atomabkommen nur noch teilweise nachzukommen. Nach dem einseitigen Rückzug der USA aus dem Vertrag setzten die Mullahs den Europäern eine Frist, um wirtschaftliche Vorteile zu liefern, die sich der Iran von dem Abkommen erhofft hatte. Während unter anderem der deutsche Außenminister Heiko Maas versucht, den Deal noch zu retten, schlittert die iranische Wirtschaft aufgrund von amerikanischen Sanktionen jedoch weiter in die Krise. Nun haben die Führer der Islamischen Republik verkündet, ihre Urananreicherung auf 20 Prozent zu erhöhen – laut dem Atomabkommen sind höchstens 3,67 Prozent erlaubt.

Technisch gesehen sind bei einer so hohen Anreicherung bereits 90 Prozent des Weges der Anreicherungsarbeit für eine Atombombe erledigt, wie die Tageszeitung „Welt“ unter Berufung auf einen Nuklearwissenschaftler erklärt. Das Uran müsse lediglich für eine weitere Runde in die zuvor verwendete Zentrifuge. Für eine zivile Nutzung ergibt eine derart hohe Anreicherung keinen Sinn. Allerdings bräuchte es noch einige Zeit, bis das Material waffenfähig ist, da der Iran seit Unterzeichnung des Abkommens viele seiner Zentrifugen stillgelegt hat. Darüber hinaus ist nicht klar, ob er über funktionstüchtige Gefechtsköpfe für seine Raketen verfügt oder sie bauen könnte.

Netanjahu fordert Konsequenzen

Donald Trump sagte dem „Time-Magazine”: „Ich würde ganz sicher in den Krieg ziehen, wenn der Iran Atomwaffen erlangt.“ Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu ruft die Weltgemeinschaft angesichts der Geschehnisse zu Strafmaßnahmen gegen das Regime auf. „Sollte der Iran seine Drohungen in die Tat umsetzen, muss die internationale Gemeinschaft unverzüglich den vorgesehenen Sanktions-Mechanismus anwenden“, sagte er kurz nach den Ankündigungen aus Teheran.

Von: tk

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