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Rakete schlägt in Wohnhaus ein

Innerhalb kurzer Zeit ist es wieder zu einem Raketenangriff auf Israel gekommen. Anders als zuvor traf das Geschoss ein Wohnhaus. Die Armee verstärkt nun ihre Präsenz am Gazastreifen. Und Premier Netanjahu kehrt vorzeitig aus Washington zurück.
Nach dem Raketeneinschlag liegt das Wohnhaus in Mischmeret in Trümmern

MISCHMERET (inn) – Eine Rakete aus dem Gazastreifen hat am frühen Montagmorgen ein Wohnhaus im Dorf Mischmeret nördlich von Tel Aviv getroffen. Der anschließende Brand zerstörte das Haus völlig. Dabei wurden sieben Personen, darunter ein sechs Monate altes Baby, verletzt. Bei einer Zwölfjährigen mussten die Ärzte einen Granatsplitter aus dem Bein operativ entfernen. Eine 60-Jährige erlitt mittelschwere Brandwunden.

Mehrere Menschen verletzten sich zudem leicht, als sie aufgrund des Raketenalarms um etwa halb sechs Uhr morgens zu den Schutzräumen rannten. Kleinkinder erlitten einen Schock. Inzwischen wurde die Weisung ausgegeben, dass das Leben „normal“ weitergehe. Alle Kinder waren aufgerufen, die Schulen zu besuchen.

Armee: Ernstzunehmender Vorfall

Die Armee teilte am Montagmittag mit, die Hamas sei verantwortlich für den Angriff. Die Terror-Organisation wies dies jedoch zurück. Sie habe eine Untersuchung eingeleitet, wer für den Raketenabschuss verantwortlich sei, teilte ein Sprecher mit. „Eine Delegation aus Ägypten soll noch heute in den Gazastreifen kommen. Die Hamas hat kein Interesse daran, vor deren Ankunft Raketen auf Israel abzufeuern.“

Die Rakete flog nach Angaben der Armee 120 Kilometer, bevor sie das Haus traf. Armeesprecher Ronen Manelis sagte, dass das Raketenabwehrsystem Eisenkuppel an Standorten von „operativer Priorität“ stationiert sei. Offenbar war der Teil Israels, wo die Rakete einschlug, nicht durch das Abwehrsystem gedeckt.

Aussagen von der Hamas, die Rakete sei „aus Versehen“ abgefeuert worden, wies Manelis indes zurück. Der Angriff stelle einen „ernstzunehmenden Vorfall“ dar und werde entsprechend behandelt. Die Raketen, die am 14. März den Großraum Tel Aviv erreichten, betrachtete die Armee noch als ein Versehen seitens der Hamas. Im Oktober soll eine Fehlfunktion nach einem Blitzeinschlag einen Raketenbeschuss ausgelöst haben.

Bezüglich des aktuellen Vorfalls sprach der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu von einem „kriminellen Angriff“ auf den Staat Israel. Er kündigte eine „wuchtige Reaktion“ an. Er selbst werde nun vorzeitig aus Washington zurückkehren, um weitere Maßnahmen vor Ort zu koordinieren, teilte das Außenministerium mit. Am Montag werde er noch US-Präsident Donald Trump treffen, aber keine Rede mehr auf der Konferenz der Organisation „Amerikanisch-israelischer Ausschuss für öffentliche Angelegenheiten“ (AIPAC) halten.

Die Armee hat unterdessen ihre Präsenz am Gazastreifen mit 1.000 weiteren Soldaten verstärkt. Sie versetzte zudem einige Reservisten in Alarmbereitschaft.

Von: df/Ulrich W. Sahm

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