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Palästinenser besuchen Familie von Terror-Opfer

Die Ermordung der 19-jährigen Ori Ansbacher durch einen palästinensischen Terroristen hat auch Anteilnahme unter Palästinensern ausgelöst. Allerdings nicht auf offizieller Seite.
Nach dem Mord an der Jüdin Ori Ansbacher haben palästinensische Aktivisten ihrer Familie einen Kondolenzbesuch abgestattet

JERUSALEM / TEKOA (inn) – Eine jüdisch-palästinensische Gruppe aus etwa 30 Menschen hat am Montag die Familie der ermordeten Ori Ansbacher in Tekoa besucht. Die 19-Jährige war am vergangenen Donnerstag von dem palästinensischen Terroristen Arafat Irfaji vergewaltigt und erstochen worden.

Die Besucher gehören der israelischen Nichtregierungsorganisation „Tag Meir“ an, die als Reaktion auf Terrorattacken radikaler jüdischer Siedler gegründet wurde und sich gegen Rassismus und Terror richtet. Eines der Mitglieder, Ragi Sabitin, sagte laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“: „Ich wollte die Familie unterstützen und sie wissen lassen, dass Mord an Juden nicht weniger schrecklich ist als Mord an Palästinensern.“ Seine Botschaft an Israelis wie Palästinenser laute, dass es bereits genug Krieg gegeben habe. Sabitin lebt in der palästinensischen Ortschaft Hussan, die zwölf Kilometer von der Siedlung Tekoa entfernt ist. Er sagte, die jüdische Familie habe die palästinensischen Gäste freundlich empfangen.

Begleitet wurde die Gruppe vom Knesset-Abgeordneten Mossi Ratz von der linksgerichteten Partei Meretz. Er sagte: „Mir fehlen die Worte, um den Schmerz zu beschreiben. Ich werde alles dafür tun, damit sie das letzte Opfer ist.“

Lautes Schweigen von offizieller palästinensischer Seite

Unterdessen behauptete die arabische Knesset-Abgeordnete Aida Tuma-Sliman vom arabischen Parteienbündnis „Vereinigte Liste“, der Mord habe nichts mit der Palästinenserfrage zu tun und die israelische Regierung missbrauche den Fall, um den Freiheitskampf der Palästinenser zu delegitimieren.

Ori Ansbacher leistete im Je’elim-Jugendzentrum im Jerusalemer Emek-Rafaim-Wald Zivildienst. Selbsterklärtes Ziel ihres Mörders war es, „Märtyrer“ zu werden. Er habe einen Juden umbringen wollen. Arafat Irfaji bezeichnet sich als Anhänger der Hamas. Der israelische Inslandsgeheimdienst Schabak stufte die Tat deswegen als Terrorakt ein. Vertreter von EU und UN haben die Tat verurteilt. Palästinensische Organisationen äußerten sich nicht.

Die Gruppe „Tag Meir“ protestiert gegen sogenannte „Preisschild“-Angriffe, bei denen jüdische Extremisten arabisches Eigentum beschädigen. „Preisschild“ heißt auf Hebräisch „Tag Mechir“.

Von: tk

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