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Drei Tote bei israelischer Reaktion auf palästinensischen Beschuss

An der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen eskaliert erneut die Gewalt. Auf etwa 200 palästinensische Angriffe reagiert das Militär mit Luftschlägen. Dabei sterben eine Schwangere und deren kleine Tochter.
Die Polizei macht sich nach einem Raketeneinschlag an einer Baustelle in Sderot ein Bild von der Lage

GAZA / SDEROT (inn) – Palästinenser im Gazastreifen haben in der Nacht zu Donnerstag etwa 200 Raketen und Granaten auf Südisrael abgefeuert. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Am Morgen ging der Beschuss weiter. Die Luftwaffe reagierte mit Angriffen auf militärische Ziele in dem Küstengebiet. Bei den Luftschlägen starben ein Hamas-Kämpfer sowie eine schwangere Frau und deren kleine Tochter, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte.

Armeeangaben zufolge schlugen die meisten Geschosse aus dem Gazastreifen auf offenem Feld ein, ohne Schaden anzurichten. 25 Raketen wurden abgefangen. Eine Rakete traf ein Wohnhaus in der Region Eschkol. Dadurch wurde eine 30-jährige Gastarbeiterin aus Thailand schwer verwundet. Vier weitere Israelis erlitten bei palästinensischen Angriffen Verletzungen. Zudem entstand Sachschaden an Häusern und Fabriken, berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“.

Die radikal-islamische Hamas, die im Gazastreifen herrscht, übernahm die Verantwortung für die Angriffswelle. Es handele sich um Rache für den Tod zweier Kämpfer, die am Vortag bei einem israelischen Beschuss getötet wurden. Die Armee hatte hinter den Schüssen der beiden Palästinenser in der Nähe des Grenzzaunes einen Angriff vermutet. Doch später stellte sich heraus, dass die Getöteten offenbar an einer Übung der Hamas beteiligt waren. „Als Antwort auf Israels Aggression hat der palästinensische Widerstand in den letzten Stunden eine große Zahl Raketen auf den Feind abgefeuert“, heißt es in einer Mitteilung der Terrorgruppe. „Es gab ein Versprechen, und jetzt ist es erfüllt worden.“

Armee: Wir beschießen nur militärische Ziele der Hamas

Als Reaktion auf die Raketensalven beschoss das Militär nach eigenen Angaben mehr als 100 „Terrorstätten“ im Gazastreifen, darunter Tunnel und Waffenfabriken. Auch ein Fahrzeug, das zum Abschuss von Raketen verwendet wurde, gehörte zu den Zielen. Bei diesem Angriff starb der 30-jährige Hamas-Agent Ali al-Ghandur.

Zwei zivile Tote gab es bei einem Angriff in Dschafarawi im Zentrum des Gazastreifens: Die schwangere 23-jährige Inas Chammasch kam ebenso ums Leben wie ihre 18 Monate alte Tochter Bajan. Der Ehemann Mohammad Chammasch wurde verletzt. Die Armee betonte anschließend, sie beschieße nur militärische Ziele, die eindeutig von der Hamas genutzt würden.

Angesichts der Eskalation kamen Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Avigdor Lieberman mit Offizieren und anderen Vertretern des Sicherheitsapparates zu Beratungen in Tel Aviv zusammen. Bewohner im Gebiet um den Gazastreifen wurden aufgerufen, sich in der Nähe der Schutzräume aufzuhalten.

UN-Gesandter verurteilt Raketenbeschuss

Indes verurteilte der UN-Gesandte Nickolay Mladenov die Hamas-Angriffe: „Ich bin zutiefst alarmiert durch die jüngste Eskalation der Gewalt zwischen Gaza und Israel, und vor allem durch die zahlreichen Raketen, die heute auf Gemeinden in Südisrael gefeuert wurden“, erklärte er am Mittwochabend. Er rief beide Seiten auf, die Ruhe wiederherzustellen.

Der Gesandte von US-Präsident Donald Trump, Jason Greenblatt, verurteilte am Donnerstag in einem Tweet ebenfalls die Hamas: „Eine weitere Nacht von Terror & Familien, die sich in Furcht zusammendrängen, während Israel sich verteidigt. Das ist die Entscheidung des Hamas-Regimes. Die Hamas setzt Menschen erneut den furchteinflößenden Bedingungen des Krieges aus.“

Die palästinensische Regierung rief die internationale Gemeinschaft auf, einzugreifen und der „israelischen Aggression“ gegen die Palästinenser in Gaza ein Ende zu setzen. Regierungssprecher Jussef al-Mahmud machte die israelische Regierung und die USA verantwortlich für die „ernstzunehmende Eskalation“ und die Fortdauer der zwölfjährigen israelischen Blockade. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA.

Am Donnerstagnachmittag teilte ein Vertreter eines Kommandozentrums mehrerer Terrorgruppen mit: „Die aktuelle Runde in Gaza ist vorbei. Der Widerstand hat auf die Verbrechen des Feindes geantwortet.“ Ob die Ruhe andauere, hänge von Israels Verhalten ab. Führend in dem Kommandozentrum ist die Hamas.

Von: eh

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